Kurier (Samstag)

Violettes Märchen? „Es wird kein Investor aus 1.001 Nacht“

Austria. Ein Geldgeber wird dringend gesucht. Im Heimspiel wartet Ried

- VON ALEXANDER STRECHA

„Es schaut gut aus“, sagt Andreas Rudas, Mitglied des Aufsichtsr­ates der Wiener Austria, und meint damit die Gespräche mit möglichen Investoren. Man habe Absichtser­klärungen vorliegen, die nur noch darauf warten, in Zahlen und Buchstaben auf geduldigem Papier gedruckt zu werden. Noch ist die Tinte, so man mit Füllfeder schreibt, nicht trocken.

AG-Vorstand Gerhard Krisch werkt coronabedi­ngt aus dem Homeoffice und hat dennoch ein dicht gedrängtes Programm. „Wir müssen das Thema offensiv angehen.“Die wirtschaft­lichen Anforderun­gen, die die Bundesliga gestellt hatte, konnte die Austria in dieser Woche nicht erfüllen und den Wünschen des Wirtschaft­sprüfers somit nicht Genüge tun.

Das soll sich laut AustriaFüh­rungsriege in den kommenden Wochen ändern, zumal man mit mehreren InteUnd ressenten verhandelt. Allerdings: Ein Partner allein reicht dem Wirtschaft­sprüfer nicht mehr aus, die Veilchen müssen sich finanziell breiter aufstellen. Krisch gibt sich zuversicht­lich: „Die bisherigen Gesprächsp­artner signalisie­rten großes Interesse.

es ist kein Investor dabei aus dem Reich von 1.001 Nacht“, meint er in Anspielung auf den geplatzten Deal mit dem arabischen Unternehme­n EHAB. Und die Partnersch­aft mit Insignia hat bis dato eben auch nichts Märchenhaf­tes an sich. „Ich werde oft gefragt, ob es so wird wie mit Insignia.“Der violette Vorstand verweist darauf, dass der künftige Geldgeber als Investor auftreten wird und nicht wie Insignia als strategisc­her Partner. „Dadurch handelt es sich auch um ein komplexere­s Thema.“

Teilverkau­f möglich

Weil auch wieder das Thema der 49,9-Prozent-Beteiligun­g in den Fokus rückt. Derzeit kann man diesen Anteil um 12,5 Millionen Euro erwerben, wie die letzte Unternehme­nsbewertun­g ergab. Frühere wiesen einen viel höheren Wert auf, doch da dribbelte die Austria noch auf der internatio­nalen Bühne mit und stand noch nicht vor einem so hohen wie aktuell.

Neben dem schon bekannten portugiesi­schen Unternehme­r Ivan Bravo (beteiligt bei den Klubs Eupen und Alcorcón) soll unter den weiteren Interessen­ten ein internatio­nales Finanzunte­rnehmen mit Sitz in Portugal und ein weiterer internatio­naler Player mit Sitz in der Schweiz sein. Aber auch hierzuland­e gibt es Gespräche mit möglichen Partnern.

An der Mannschaft geht das Tohuwabohu im Umfeld nicht spurlos vorüber. Kapitän Markus Suttner meint vor dem Heimspiel gegen Ried (17 Uhr): „Man bekommt es mit, aber es beeinfluss­t uns nicht. Wenn ich auf dem Platz bin, will ich einfach das Match gewinnen.“Mit Ried hat man noch eine Rechnung offen, zum Saisonauft­akt verlor die Austria im Innviertel 1:2. Außerdem möchte man endlich den ersten Heimsieg in der laufenden Saison feiern.

Schuldenbe­rg

 ?? ?? Licht am Ende des Stadions? Die Wiener Austria hofft, dass die düsteren Zeiten bald der Vergangenh­eit angehören
Licht am Ende des Stadions? Die Wiener Austria hofft, dass die düsteren Zeiten bald der Vergangenh­eit angehören
 ?? ?? Hilfe, bitte: Suttner und Co. wollen in Ruhe kicken
Hilfe, bitte: Suttner und Co. wollen in Ruhe kicken

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