Mord: Polizei bittet um Hilfe bei Suche nach Verdächtigem
44-jähriger Polizist weiter untergetaucht
Niederösterreich. Nach dem Mord an einer 43-jährigen Frau in Deutsch-Brodersdorf im Bezirk Baden (NÖ) hat die Polizei Freitagfrüh die Suche nach dem Verlobten des Opfers fortgesetzt.
In der Nacht auf Freitag hat es wenige Kilometer vom Tatort entfernt in Mitterndorf an der Fischa eine verdächtige Sichtung gegeben: Laut Zeugen wurde ein Mann bei dem Versuch beobachtet, ein Auto aufzubrechen. Ob dies etwas mit dem gesuchten 44-jährigen Markus J. zu tun hat, ist laut Polizei fraglich. Am Freitag hat die Exekutive über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt jedenfalls Fotos von dem Gesuchten veröffentlicht.
Sofern der Mann noch am Leben ist und sich nicht selbst gerichtet hat, erhofft man sich, Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen zu bekommen. Die Mordermittler des nö. Landeskriminalamtes ersuchen unter
059133-30-3333 um Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden. Bei Kontakt mit dem Beschuldigten Markus J. wird ersucht, sofort die Polizei über den Notruf 133 zu verständigen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann mit seiner Dienst-Glock bewaffnet ist.
Der 44-jährige Drogenermittler des Wiener Landeskriminalamts steht im dringenden Verdacht, am Mittwoch seine Lebensgefährtin Claudia S. im gemeinsamen Einfamilienhaus in DeutschBrodersdorf getötet zu haben. Der Tod der Frau ist dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge durch Ersticken eingetreten. Festgestellt wurde ein gewaltvoller Angriff in Form eines stumpfen Traumas im Bereich von Brust, Kopf und Hals.
Beichte
Das Opfer wurde leblos von den Eltern des Tatverdächtigen im Haus gefunden, nachdem der Polizist diese angerufen und ihnen den Mord an seiner Verlobten gebeichtet hatte. Sie waren aus der Nachbarortschaft sofort zu der Adresse gefahren, für die 43-jährige Mitarbeiterin des Landesklinikums Wiener Neustadt kam allerdings jede Hilfe zu spät. Der zu Hilfe gerufene Notarzt konnte nichts mehr ausrichten.
Fabrik durchsucht
Seit der Gewalttat ist der tatverdächtige Partner der Toten spurlos verschwunden. Es wird mit Hochdruck nach ihm gefahndet. 80 Beamte durchsuchten am Donnerstag ein Waldstück bei Moosbrunn, wo das herrenlose Auto des Verdächtigen neben einem Windschutzgürtel gefunden worden war.
Am Freitag konzentrierte sich die Suche auf das stillgelegte Firmenareal der ehemaligen Tuchfabrik in Mitterndorf an der Fischa. Beamte der schnellen Interventionsgruppe (SIG), ausgestattet mit schusssicheren Westen und Helmen sowie Präzissionsgewehren, durchkämmten das Gelände und die Hallen. Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gibt es auf dem Areal viele Unterschlupfmöglichkeiten, die als Versteck dienen könnten.
Die Polizisten gehen mit äußerster Vorsicht vor, immerhin gilt der Verdächtige noch als bewaffnet.