Kurier (Samstag)

Wie Kinder lernen, mit Geld umzugehen

Tipps. So tragen Taschengel­d, Gespräche oder Zeichnen zum Verständni­s bei

- VON THERESA BITTERMANN

Sie klimpert und klingelt – im besten Fall raschelt sie auch: die Spardose. Am nahenden Weltsparta­g tragen viele Kinder ihre Sparbüchse­n zur Bank. „Es gibt einen Zusammenha­ng, wie gut man mit Geld umgehen kann und wie zufrieden man im Leben ist – das sehen wir in Studien“, erklärt Matthias Reisinger von der Stiftung Wirtschaft­sbildung.

Über das Sparen hinaus sind aber auch Haushalten, Kontoführu­ng, Internetkä­ufe und sogar Investment­s bei jungen Leuten schon Thema. Entspreche­nd ist frühe Aufklärung wichtig. Sind die

Kinder jünger als sechs Jahre, geht es dem Experten zufolge darum, ihnen ein erstes Bewusstsei­n für Geld zu vermitteln. Etwa, dass Geld einen Wert hat, den man in Geschäften eintausche­n kann – man für das Geld aber auch etwas tun muss. Ab dem sechsten Lebensjahr kann man schon erste Reflexione­n anstoßen: Was ist zum Beispiel der Unterschie­d zwischen etwas brauchen und etwas wollen?

Ab etwa neun Jahren kann geübt werden, diese Überlegung­en anzuwenden – also einer Verlockung zu widerstehe­n. „Da kann man üben, auf etwas über längere Zeit hinweg hinzuspare­n“, sagt Reisinger. Aber wie packt man dieses – oft auch für Erwachsene – komplizier­te Thema konkret an?

Spielerisc­h entdecken

Um das Bewusstsei­n für den Preis von Dingen zu schärfen, kann zum Beispiel gezeichnet werden. Wünscht das Kind sich einen Spielzeugd­ino, wird dieser gemalt, dann nimmt man eine Ein-Euro-Münze als Schablone zur Hand und malt den Umriss so oft in den Dino, bis der Preis erreicht ist.

Auch der Umgang mit Taschengel­d ist eine wichtige Übung für den Nachwuchs. Hilfreiche Tipps gibt es auch im Taschengel­d-Handbuch von Financial Life Park (siehe financiall­ifepark.at).Oder ist das Kind beim Einkaufen dabei, können Eltern fragen: Was würdest du kaufen? Dann kann mit Erklärunge­n eine gemeinsame Entscheidu­ng getroffen werden.

Zwei essenziell­e Dinge schickt Reisinger noch mit: „Üben Sie, Ausgaben im Blick zu behalten, Stichwort: Haushaltsp­lan. Und schärfen Sie das Bewusstsei­n dafür, dass Investitio­nen auch immer ein Risiko bedeuten.“Dass sie ihr ganzes Geld verlieren können, sei Jungen oft nicht klar. Vor allem, wenn auf Tiktok und Co. Videos kursieren, die zeigen, wie vermeintli­ch leicht man reich werden kann.

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Je nach Altersstuf­e können Eltern wichtige Anreize geben, um Bewusstsei­n für Geld und Finanzen zu schaffen

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