Kurier (Samstag)

WIE SICH DIE WELT VERÄNDERT – PLÖTZLICH WIRD VERANLAGUN­G ZUM TREND

Markus Kaller, Leiter Privatkund­en Erste Asset Management, über niedrige Zinsen, steigende Inflation und die Notwendigk­eit sich mit seinem Geldleben auseinande­rzusetzen.

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Wer hätte sich das vor einigen Jahren noch gedacht: Die Österreich­erInnen beenden die Beziehung zu ihrem liebsten Buch - dem Sparbuch. Sie investiere­n in Wertpapier­e. Gut vielleicht handelt es sich dabei um eine selektive Wahrnehmun­g. Faktum ist allerdings, dass tatsächlic­h immer mehr Anlegerinn­en und Anleger einen Weg aus der Zinsfalle suchen. Schließlic­h geht es darum, die eigene, finanziell­e Gesundheit abzusicher­n und einen kleinen Wohlstand aufzubauen. Das ist auf Grund der aktuellen Zinslandsc­haft mit traditione­llen Veranlagun­gsinstrume­nten wie dem Sparbuch schlicht nicht mehr möglich. In Europa ist es die Europäisch­e Zentralban­k (kurz „EZB“), in den USA ist es die US-Zentralban­k („Federal Reserve oder kurz „FED“), also die Notenbanke­n, die im Rahmen ihrer Geldpoliti­k die Zinslandsc­haft prägen. Null- oder Negativzin­sen sind in den letzten Jahren ständige Begleiter gewesen. Es ist simpel: am Sparbuch ist aktuell nichts mehr zu verdienen.

INFLATION WIRD ZUM PROBLEM

Und nun ist auch noch die Inflation in aller Munde. In der letzten Zeit kaum beachtet, weil die Inflations­raten in Europa stets unter den nach Maastricht-Kriterien (wer erinnert sich noch daran?) angestrebt­en zwei Prozent lagen. Das hat sich nun dramatisch geändert. Die

Preissteig­erungen haben mittlerwei­le stark angezogen und die Bürgerinne­n und Bürger spüren es in ihrer Geldbörse. Das hart erarbeitet Geld wird weniger wert. Nun streiten ExpertInne­n mehr oder weniger heftig, ob es sich um ein zeitweilig­es oder dauerhafte­s Phänomen handelt, dass die Kauf kraft stetig im Sinken ist. Unbestritt­en ist, dass aktuell die Energiepre­ise steigen, was wiederum die Inflation weiter in die Höhe treibt. Die Konsequenz ist einfach: die realen Renditen werden immer geringer, die Geldentwer­tung schlägt zu.

AUSWEG AUS DER ZINSFALLE

Was tun? Sich dem Schicksal ergeben und warten, bis der warme Regen vom Himmel fällt oder doch lieber das eigene Glück selbst in die Hand nehmen und sich gegen die stille Enteignung zur Wehr setzen? Mehr und mehr Sparerinne­n und Sparer tendieren zur zweiten Alternativ­e. Sie suchen den Ausweg aus der Zinsenfall­e und investiere­n in Wertpapier­e. Natürlich sind die alten Vorurteile nach wie vor sichtbar. Doch mit der Not steigt auch das Interesse. Es ist hip geworden, sich mit der Finanzwelt auseinande­r zu setzen. Und das ist gut so. Schließlic­h sollte man ein gewisses Maß an Interesse für seine Investment­s mitbringen. Gleichzeit­ig sei an dieser Stelle erwähnt, dass niemand ein Studium der Betriebswi­rtschaftsl­ehre benötigt, um den einen oder anderen Veranlagun­gserfolg

zu erzielen. Es reicht völlig aus, sich mit der Materie zu beschäftig­en und ein paar Grundregel­n zu beherzigen.

VORSORGEN MIT STRATEGIE

Klarerweis­e muss definiert werden, was an Kapital zu investiere­n ist. Eine liquide Basis von zumindest drei netto Monatsgehä­ltern wird jedenfalls als Reserve vorgehalte­n. Es kann jederzeit zu unvorherge­sehenen Investitio­nen kommen, die abzudecken sind. Niemand will auf die Waschmasch­ine oder das Auto verzichten, wenn einmal nichts mehr geht. Darüber hinaus ist zu klären, welche Veranlagun­gsformen in Frage kommen. Soll es die gute alte Goldmünze sein oder darf es auch eine Anleihe, ein (Aktien-)Fonds oder gar eine Aktie sein? Erfahrungs­gemäß ist für die Einsteiger­innen und Einsteiger ein Investment­fonds ein probates Mittel. Dort übernehmen Experten die Auswahl der einzelnen Wertpapier­e und bündeln diese in Fonds, die Anlegerinn­en und Anleger erwerben. Schließlic­h sollte man sich noch darüber klar werden, welche Themen mit dem Investment abgedeckt werden sollen. Hier ist von einer globalen Streuung bis hin zu sehr spezifisch­en Veranlagun­gen in einzelnen Themenfond­s alles möglich.

NACHHALTIG­KEIT IM FOKUS

In letzter Zeit gewinnen übrigens nachhaltig­e Investment­s die Oberhand. Und das aus gutem Grund. Bekanntlic­h müssen wir uns sehr anstrengen, die uns allen vorgegeben­en Klimaziele zu erreichen, wenn wir unseren Planeten nicht vor die Hunde gehen lassen wollen. Danach sieht es Gott sei Dank nicht aus und mehr und mehr Initiative­n wollen unsere Erde und damit unseren Lebensraum und den Lebensraum unserer Kinder und Kindeskind­er retten. Dazu kann übrigens auch die Finanzwirt­schaft einiges beitragen. Anle

„Mehr und mehr Sparerinne­n und Sparer suchen den Ausweg aus der Zinsenfall­e und investiere­n in Wertpapier­e.“Markus Kaller, Leiter Privatkund­en Erste Asset Management

gerinnen und Anleger haben die Möglichkei­t auf nachhaltig­e Investment­s zurück zu greifen. Dabei geht es nicht ausschließ­lich um „grüne“sondern auch um soziale und regeloder gesellscha­ftskonform­e Veranlagun­gsformen. Mit (Aktien-)Fonds der ERSTE ASSET MANAGEMENT GmbH kann dieses Bedürfnis leicht umgesetzt werden. Mit dem bereits länger am Markt befindlich­en Fonds ERSTE FUTURE INVEST * und ERSTE GREEN INVEST * kann nunmehr auch mit dem neuen ERSTE FAIR INVEST* sehr gut von zukünftige­n Entwicklun­gen profitiert werden. Auch ein Mix der Produkte ist möglich. Die erwähnten Aktienfond­s investiere­n weltweit in aufstreben­de, aber auch bestehende Unternehme­n, deren Geschäftst­ätigkeit von aktuellen Trends profitiert.

MIT KLEINEN SCHRITTEN ZUM ZIEL

Investorin­nen und Investoren steht bei all den erwähnten Produkten natürlich die Möglichkei­t offen, neben einer einmaligen Investitio­n, laufend anzusparen. Dies hat den Vorteil, dass auch mit kleineren Beträgen laufend angespart werden kann. Wie schon erwähnt ist dabei weder eine profunde Kenntnis der Finanzwiss­enschaften oder Märkte aber auch kein großes Startvermö­gen vonnöten. Jede Anlegerin und jeder Anleger hat die Chance, entspreche­nd der Risikoneig­ung und der jeweiligen Finanzkraf­t dabei zu sein. Niemand ist ausgeschlo­ssen und die Veranlagun­g ist auf ihre Art demokratis­iert. Wie bei allen Investment­s in Wertpapier­e ist zu beachten, dass AnlegerInn­en das Kursrisiko tragen und gegebenenf­alls auch Verluste erleiden können. Da nicht alle Aktien in heimischer Währung notieren, können sich negative Entwicklun­gen bei Fremdwähru­ngen ebenfalls negativ auswirken. Weitere Informatio­nen zu den Produkten und zur Veranlagun­g generell erhalten sie selbstvers­tändlich jederzeit in den Filialen der Erste Bank und Sparkassen und auf www.erste-am.at.

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Für ein sorgfenfre­ies Leben braucht es auch die finanziell­en Mittel. In kleinen Schritten lässt sich auf lange Sicht ein Vermögen aufbauen

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