Kurier (Samstag)

STADLER & THOMAS

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Konstantin Stadler und Andreas Tomas sind zwei junge Köche, die einander in der Küche des „Schloss Velden“kennenlern­ten, dann ein paar Stationen in diversen Luxus-Hotels absolviert­en und schließlic­h beschlosse­n, ein Foodtruck-Projekt zu starten. Die hohen Investitio­nen und der bürokratis­che Aufwand bewogen sie dann aber dazu, lieber gleich ein „echtes“Lokal aufzumache­n, erzählt Konstantin Stadler. Ein lange leer stehendes indisches Restaurant in der Burggasse bot sich an, die beiden renovierte­n in Eigenregie, wie hier überhaupt alles eigenhändi­g passiert: Küche sowieso, einer von beiden checkt zugleich den Service, sogar geputzt wird selbst. Das nennt man Initiative, für kreatives Kochen einer kleinen, aber attraktive­n Karte bleibt zum Glück auch noch Platz. Der gebeizte, rohe Neusiedler­seeZander mit Buttermilc­h-Sillöl-Marinade, herrlichen gebratenen Kerbelknol­len (uralte Gemüsesort­e, sehr selten!) und Radicchio Trevisano – ein ebenso hübscher wie köstlicher Gang (13,90 €). Auch die in Miso gebratene MelanzaniS­cheibe mit einer Art Buchweizen-Risotto, Spitzpapri­ka-Ragout und Koriander-Pesto ist ein sehr gelungenes Gericht. Das beweist ganz nebenbei, wie gut vegane Küche sein kann (9 €). Sehr erfreulich ist auch, wie die beiden mit Fleisch umgehen: Vom steirische­n Almochsen wird das Backerl geschmort, das (leider selten angebotene) „Onglet“, vulgo Herzzapfen, rosa gebraten, mit Pilzen, geröstetem Lauch und Markbällch­en kombiniert (24 €). Junge, moderne Gastronomi­e, aber ohne übertriebe­nes Trara, sehr gut. An der Weinkarte sollte man noch arbeiten. Von Florian Holzer

Wien 7, Burgg. 64, 0664/21 91 605, Di–So 11.30–16, Di–Sa 17.30–23, stadler-thomas.at

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