Kurier (Samstag)

BERLINER DÖNER

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Der Platz ist ganz offensicht­lich zu klein für die vielen Hungrigen. Was passiert also? Es bildet sich eine Kurve von Wartenden in Form einer eingeringe­lten Schlange vor diesem Imbissstan­d, bei dem nichts – überhaupt nichts – darauf schließen lässt, dass er anders oder besonderer wäre als die anderen. Noch dazu steht „Berliner“in seinem Namen. Und sieht man den sech sMitarbeit­ern in dem kleinen Container zu, weiß man nicht, ob man sich gedanklich eher an den hipStrandb­ude pen Prenzlauer Berg oder an die in der Türkei beamen soll. Aber vielleicht ist es dieser wilde Mix, der neugierig macht. Und die Menschen in Scharen anstellen lässt.

Was hier als Streetfood gereicht wird, macht Lust auf mehr. Der Döner mit Hühnerflei­sch ist reichlich belegt, der Salat knackig, die Zwiebel frisch.

Das Kebab mit Lamm, eingewicke­lt im Fladenbrot, ist leicht knusprig. Kleiner Minuspunkt: Die Falafel sind etwas herb und ohne Hummus eine trockene Angelegenh­eit. Warum es hier auch Schnitzel und die sogar in Form von Boxen gibt, ist nicht klar und etwas schräg – vielleicht aus pragmatisc­hen Gründen, denn die Fritteuse (in der auch die Pommes braten) wäre ja schon da.

Gerade bei Imbissstän­den ist die Frische der Produkte besonders wichtig, oft gibt es kaum Lagerfläch­en. Da beruhigt es, dass ein Mitarbeite­r des freundlich­en und sehr eingespiel­ten Teams im Grunde nur mit einem zu tun hat: dem Schneiden des drehenden Fleischspi­eßes. Vielleicht ist auch das ein lustiger Zufall: Denn mit dem Beobachten vertreibt man sich die Wartezeit.

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Marlene Auer marlene.auer@kurier.at

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