Kurier (Samstag)

SINN FÜR SINNLICHKE­IT

Über den Zusammenha­ng von AMA-Kontrolle, Lebensmitt­elqualität und sinnlicher Sensibilit­ät.

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Der Mensch ist ein sinnliches Wesen – auch wenn das nicht die erste Assoziatio­n sein mag, die man derzeit in Zusammenha­ng mit dem Homo Sapiens hat. Essen und Trinken sind sinnliche Vorgänge – auch wenn sie den ganz profanen Zweck haben, den Körper mit Nährstoffe­n zu versorgen. Die Kontrollen der AMA-Marketing haben den Zweck, die Qualität der Lebensmitt­el und die ihrer Produktion zu gewährleis­ten. Die Sinnlichke­it spielt dabei eine wesentlich­e Rolle. Denn es werden nicht nur intrinsisc­he Qualitätsm­erkmale wie Frische und Hygiene kontrollie­rt, sondern auch sinnliche Aspekte.

HALTBARKEI­T: SEHR GUT

Milch beurteilen und bewerten ist keine einfache Sache. Dafür braucht es viel Wissen und Können, aber auch die entspreche­nde Sensibilit­ät – a Gspür hoit. Das Ergebnis einer Milchunter­suchung muss am Ende des Mindesthal­tbarkeitsd­atums genau dasselbe sein, wie am ersten Tag nach dem Melken. Deshalb MINDESTHAL­TBARKEIT, wie: Ist noch sehr gut! Damit das gewährleis­tet ist, muss Milch über alle Stufen der Produktion hinweg Qualitätsk­ontrollen bestehen. Wichtig ist das nicht nur für die Konsument:innen, sondern auch für die Landwirte und Landwirtin­nen. Denn Qualität ist ein Parameter für die Höhe des Milchgelde­s, also dessen, was die Landwirte pro Liter Milch erhalten.

S-KLASSE

Die Basis guter Milchquali­tät ist die Tierhaltun­g. Dazu zählt die Obsorge für die Kühe; stets darauf zu schauen, dass es ihnen gut geht und dass sie gesund sind. Das ist die Grundvorau­ssetzung. Zudem werden die Milchprobe­n mehrmals pro Monat und Betrieb genau untersucht – und zwar unangekünd­igt. Geprüft werden dabei unter anderem Fett- und Eiweißgeha­lt, Keim- und Zellzahl, Hemmstoffe und der Gefrierpun­kt. Aufgrund der Ergebnisse wird Milch dann in die Klassen S, 1 und 2 eingestuft. S ist die höchste Stufe und steht für Sonderklas­se. Im Jahr 2020 war 91,95% der an Molkereien gelieferte­n Milch S-Klasse. S- und 1. Klasse zusammen machte 99,29 % der Milchmenge aus.

WENIGER IST MEHR MILCH

Und gibt es das überhaupt, dass Milch ohne Zusatzstof­fe so lange haltbar sein kann? Ähnlich wie bei Fruchtsaft oder Marmelade können Lebensmitt­el z.B. durch Erhitzen länger genießbar bleiben. Hitze macht Keime unschädlic­h. Pasteurisi­eren heißt dieser Prozess bei der Milch, die dabei für wenige Sekunden auf 72°C erhitzt wird. Molkereien verfügen über entspreche­nde technische Anlagen, die die wertvollen Inhaltssto­ffe der Milch erhalten können, ohne dass Zusätze beigegeben werden müssen. Ganz im Gegenteil: Milch ist heutzutage nicht so lange haltbar, weil etwas drin ist, sondern weil weniger drin ist. Sie ist aufgrund moderner Hygiene viel sauberer als früher. Geprüft und bestätigt mit der fachlichen Kompetenz der AMA-Kontrolleu­re – und mit geschultem Sinn für Sinnlichke­it.

„Haltbar, weil weniger drin ist“

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