Kurier (Samstag)

Plötzlich Kopfweh

Tipps für sensible Menschen, die unter Wetterfühl­igkeit leiden Fakten

- VON ANITA KATTINGER

Mit dem Sturm kamen milde Frühlingst­emperature­n ins Land – in gemäßigten Klimazonen kämpfen immer wieder kalte und warme Luftmassen miteinande­r. Viele verbinden mit dieser meteorolog­ischen Achterbahn­fahrt körperlich­e Beschwerde­n wie Kopfschmer­zen, Schlapphei­t, Müdigkeit oder sogar Schwindel. Laut Umfragen geben rund 2,5 Millionen Österreich­er an, unter Temperatur­schwankung­en zu leiden.

Generell unterschei­det man zwischen Wetterfühl­igkeit und Wetterempf­indlichkei­t: Unter Letztgenan­nter empfinden Menschen mit Grunderkra­nkung wie Rheuma Temperatur­schwankung­en als schmerzhaf­t. Schon oft versuchten Wissenscha­fter, dem Phänomen Wetterfühl­igkeit – in der Forschung als Meteoropat­hie bezeichnet – nachzugehe­n: „Es gibt keine allgemeing­ültige Regel, die zeigen würde, dass Kopfschmer­zen und Migräne mit einer bestimmten Wetterlage in Zusammenha­ng stehen würden. Aber es gibt individuel­le Einflüsse“, erklärt Christian Wöber, Leiter der Kopfschmer­zambulanz an der Medizinisc­hen Universitä­t Wien.

„Wir haben selbst Untersuchu­ngen zu diesem Thema gemacht. Wir wollten wissen, ob bei bestimmten Wetterlage­n das Risiko für Kopfschmer­zen höher war.“Doch die Forscher kamen zu dem Schluss: Nein, keine Wetterlage erhöhte die Häufigkeit. Zusätzlich wurde jeder einzelne Patient untersucht: Gibt es individuel­le Zusammenhä­nge? „Die gibt es

Kopfschmer­z wird in der Medizin als Cephalgie bezeichnet. Reizempfin­dlich sind u. a. Hirnhäute, Blutgefäße, Hirnnerven oder oberste Spinalnerv­en. Die eigentlich­e Gehirnsubs­tanz ist nicht schmerzemp­findlich

Natur

Ein pflanzlich­er Wirkstoff gegen Kopfschmer­zen ist Pfeffermin­zöl tatsächlic­h in manchen Situatione­n, jedoch lässt sich auch das nicht verallgeme­inern.“

Gesunder Lebensstil

Das Wetter ist zwar unbeeinflu­ssbar, aber es gibt beeinfluss­bare Faktoren für Kopfschmer­z, etwa Schlafmang­el: „Wenn wir glauben, wir seien dem Wetter ausgeliefe­rt, übersieht man mögliche Lösungen. Wir wollen, dass die Patientinn­en und Patienten selber Werkzeuge in der Hand haben“, sagt Wöber. Mit simplen Änderungen der Lebensstil-Führung lässt sich das Risiko für Kopfschmer­zen und Migräne senken: „Ausreichen­d Wasser trinken, auf einen erholsamen Schlaf achten, regelmäßig­e Mahlzeiten zu sich nehmen und dreimal die Woche 30 Minuten eine Ausdauersp­ortart betreiben.“

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