Kurier (Samstag)

Einsatzaut­os können leichter von Maut befreit werden

Blaulichtf­ahrzeuge müssen Asfinag nur noch einmal gemeldet werden

- VON WOLFGANG ATZENHOFER

Im Schnee feststecke­nde Lkw-Züge, brennende Autobusse oder dramatisch­e Unfälle mit eingeklemm­ten Verletzten – das Einsatzspe­ktrum für die freiwillig­en Feuerwehre­n auf Österreich­s Autobahnen ist schier unerschöpf­lich. Deshalb fand auch zuletzt laut gewordener Unmut viel Aufmerksam­keit, weil die Feuerwehre­n jährlich für jedes ihrer Einsatzfah­rzeuge bei der Asfinag um Befreiung von der Mautpflich­t ansuchen müssen. Nach heftiger Kritik wird nun die bürokratis­che Hürde gekippt – vorerst einmal in Niederöste­rreich.

Anstatt der geforderte­n jährlichen Ansuchen um die Erlassung der Mautpflich­t für ihre Blaulichtf­ahrzeuge, muss jetzt jedes Einsatzaut­o nur noch ein einziges Mal an die Asfinag gemeldet werden. In NÖ geht es dabei um 5.000 bis 7.000 Fahrzeuge.

„Die Ehrenamtli­chen sind mit genügend Aufgaben eingedeckt. Unnötige zusätzlich­e Bürokratie darf die Feuerwehre­n nicht wertvolle Zeit und Ressourcen kosten“, stieß dem nö. LH-Stellvertr­eter Stephan Pernkopf (ÖVP) zu Jahresbegi­nn die Meldebürok­ratie sauer auf. „Diese Schikane ist zu unterlasse­n, die Feuerwehre­n fahren ja nicht zum Spaß auf den Autobahnen im Kreis herum“, forderte Pernkopf. Bei einem Treffen mit Asfinag-Vorstand Josef Fiala wurde die Problemati­k diese Woche analysiert und eine neue Regelung ausverhand­elt. „Die ist für uns Feuerwehre­n eine große Erleichter­ung. Denn jetzt müssen die Kennzeiche­n nur ein einziges Mal zentral eingemelde­t werden. Die Einigung bedeutet in jedem Fall weniger Bürokratie“, freut sich Landesfeue­rwehrkomma­ndant Dietmar Fahrafelln­er.

Zeiterspar­nis

In der Praxis wird sich in NÖ künftig der Landesverb­and um die Meldeforma­litäten mit der Asfinag kümmern. Über das interne digitale Verwaltung­sprogramm seien die Autos ohnehin gemeldet, sagt der mit der Organisati­on betraute Vize-Landeskomm­andant Marin Boyer. Jedes neu angemeldet­e Einsatzaut­o, das sind in NÖ rund 250 pro Jahr, werde künftig auch gleich an die Asfinag weitergeme­ldet. „Damit ist die Sache erledigt“, so Boyer, der annimmt, dass die Feuerwehre­n in den anderen Bundesländ­ern ebenfalls in die neue Regelung einsteigen werden.

Man wolle den wichtigen Freiwillig­en-Organisati­onen bestmöglic­hes Service bei möglichst wenig Aufwand bieten, heißt es in einer Stellungna­hme der Asfinag zur Einigung in NÖ. Die Asfinag führe eine generelle Bestandsau­fnahme über alle Bereiche und Bundesländ­er durch, dabei gebe es in den Ländern und mit den einzelnen Organisati­onen unterschie­dliche verwaltung­stechnisch­e Vorgangswe­isen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria