Eingeschlossene Höhlenforscher befreit 400.000 Euro Strafe für Schmuggel von Dörrpflaumen
In das Gangsystem der Lamprechtshöhle drang Wasser ein und versperrte drei Männern für 36 Stunden den Weg nach draußen. Sie wurden unverletzt geborgen
In St. Martin bei Lofer im Pinzgau hat ein Zwischenfall bei der Lamprechtshöhle nach langem Bangen gestern doch noch ein gutes Ende genommen. Drei Forscher aus Polen waren in der Höhle eingeschlossen – seit Donnerstag lief deshalb eine Rettungsaktion. Am späteren Freitagabend kam schließlich die gute Nachricht: Die Männer konnten befreit werden.
Sie seien wohlauf und in gutem Zustand – wenn auch etwas unterkühlt, teilte das Land Salzburg mit. Ein Höhlenarzt und das Rote Kreuz habe die Forscher versorgt.
Die Mitglieder einer angemeldeten Expedition saßen fest, weil Schmelzwasser in das Gangsystem der Höhle eingedrungen war und einen Bereich auf dem Rückweg unpassierbar gemacht hatte.
„Es war nicht absehbar, dass wegen des Föhnsturms so viel Schnee schmilzt“, sagte Monika Feichtner, Leiterin der Salzburger Höhlenrettung. Das Wasser habe sich in einer Senke gesammelt, hieß es seitens der Einsatzkräfte: „Das kann man sich wie einen Siphon vorstellen.“Bevor die polnischen Forscher nach draußen gelangten, war es einem Höhlentaucher gelungen, sie zu erreichen und sie mit Tee zu versorgen. Die Männer würden sich im Lamprechtsdom befinden, hieß es. Eine Kommunikationsleitung wurde eingerichtet.
Erst war unklar, wie lange die drei ausharren müssen. Zunächst befürchteten die Retter, dass noch Tage vergehen könnten, bis der Pegelstand weit genug gesunken ist. „Sie können jedenfalls nicht heraustauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein. Und es ist aus derzeitiger Sicht auch nicht nötig“, erklärte Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe am Nachmittag.
Übermäßige Sorge klang vonseiten der Einsatzleitung allerdings nicht durch: In der Höhle gebe es Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung, die Forscher seien bestens ausgerüstet und „Vollprofis“. Zweck ihrer Expedition war es, die tektonische Beschaffenheit der Region zu untersuchen.
Am Abend floss das Wasser schließlich dann doch überraschend rasch ab. Den
Weg ins Freie legten die Männer teils schwimmend zurück. Sie haben insgesamt 36 Stunden in der Höhle verbracht.
Mehrere Zwischenfälle
Wegen des niedrig liegenden Höhleneingangs ist es in der Vergangenheit übrigens immer wieder zu ähnlichen Zwischenfällen in der Lamprechtshöhle gekommen. Betroffen war meist der kurze touristisch erschlossene Teil am Höhleneingang – die in den Sommermonaten geöffnete Schauhöhle.
So wurden im August 2016 nach starken Regenfällen sieben Menschen in der Höhle eingeschlossen, nachdem im Eingangsbereich das Wasser plötzlich stark angestiegen war. Unmittelbare Gefahr bestand nicht, die Besucher mussten aber bis zum Absinken des Wassers warten.
Im August 2013 saßen gleich 26 Menschen etliche Stunden unter der Erde fest. Auch damals hatte starker Regen den tief liegenden Eingang unter Wasser gesetzt. Der Bereich, in dem nun die drei Männer eingeschlossen waren, ist nur für Forscher zugänglich und dürfte ein paar Hundert Meter vom touristisch erschlossenen Schauhöhlenteil entfernt liegen.
Steiermark. Eine chinesischstämmige Grazerin ist wegen des Schmuggels von mehr als 465.000 fermentierten Pflaumen zu 400.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Wie das Finanzministerium am Freitag in einer Aussendung mitteilte, hatte die Frau die Waren mit einer international agierenden Tätergruppe zwischen 2016 und 2018 per Flugzeug von Schanghai über London nach Österreich geholt und dabei rund 100.000 Euro Abgaben hinterzogen. Sie hatte die Pflaumen als Kleidung „geringen Wertes“deklariert.
Den Fall ins Rollen gebracht hat die Beschuldigte selbst: „Sie zeigte einen Mitbewerber an, der die Pflaumen nicht bei ihr, sondern direkt bei der chinesischen Tätergruppe bestellt hat“, heißt es aus dem Finanzministerium. Im Zuge dieser Anzeige habe sich die Frau durch ihr „ausgeprägtes Wissen“über das Netzwerk verdächtig gemacht, woraufhin der Zoll misstrauisch wurde.
„Der österreichische Zoll hat hier erneut erfolgreich international ermittelt und schützt damit nicht nur die redliche Wirtschaft, sondern auch die Konsumenten“, lobte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) die Arbeit.
Sportwagen für alle. Es ist eine geheime Kommandosache, als in der VW-Konzernzentrale ab 1974 ein halbes Dutzend Männer an einem „Sport-Golf“tüfteln. 1975 wird der Golf GTI präsentiert, ab 1976 sollen 5.000 Stück der Sonderedition auf den Markt kommen. Doch das neue Modell, es kostet in der ersten Serie 13.850 Mark, schlägt weltweit ein: 461.690 Golf GTI dieser Serie werden verkauft.
Die Eckpunkte: 110 PS, 182 km/h, Sportlenkrad mit charakteristischem „Spucknapf“, rot eingerahmter Kühlergrill, Sportsitze mit Karomuster (Sitzmuster „Clark“– nach dem Rennfahrer Jim Clark) und dem legendären Golf-Ball auf der GTI-Schaltstange. Mittlerweile gibt es den Golf GTI in achter Serie.
Mit einem 310 PS starken und 265 km/h schnellen Modell wurde zum 40. Geburtstag des Golf GTI ein Streckenrekord am Nürburgring aufgestellt.
Für das GTI-Treffen am Wörthersee wurde ein beeindruckendes Show-Car gebaut: 650-PS-Zwölfzylinder mit Heckantrieb.
Das legendäre GTI Treffen wurde übrigens 1982 in Reifnitz am Wörthersee vom Schauspieler Erwin Neuwirth ins Leben gerufen.