Lieber Schlepper als arbeitslos: Fahrt aus Litauen endete in Haft
Prozess. Nicht selten ist es die finanzielle Notlage von Arbeitskräften in osteuropäischen Staaten, die Schlepperorganisationen zur Abwicklung ihrer Geschäfte ausnutzen. So auch in seinem Fall, schilderte jener 24-jährige Litauer, der sich am Freitag am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten musste.
Rund 1.000 Euro habe er als Bauarbeiter monatlich verdient, gab der Familienvater an. Während der Wintermonate sei er jedoch aus Mangel an Arbeit gekündigt worden. Und in dieser Situation habe ihm ein Bekannter eine Einnahmequelle angeboten: „Er hat gesagt, ich kann Arbeitskräfte nach Österreich transportieren.“Tatsächlich brachte der Mann 22 syrische Asylsuchende in einem KleinLkw über Ungarn nach Perchtoldsdorf. In einer siebenstündigen Fahrt ohne Pause, ohne Essen oder Trinken und mit ungenügender Frischluftversorgung, wie ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft.
Kaum Frischluft
Diese „besonders qualvolle Art des Transportes“wollte der Angeklagte nicht bemerkt haben, wie er beteuerte. „Ich habe ein Fenster zwischen Laderaum und Fahrerkabine geöffnet und immer wieder das Fahrzeugfenster, damit Frischluft hereinkam“, behauptete er. Geld habe er keines für seine Fahrt erhalten, da er festgenommen wurde. Auch dies ein wiederkehrendes Muster: Während die Ausführenden in Haft sitzen, bleiben die Hintermänner unerkannt in ihren Heimatländern.
Aufgrund seines reumütigen Geständnisses kam der Litauer mit 18 Monaten Haft davon, wovon er nur 6 absitzen muss. Drei davon hat er bereits in Untersuchungshaft verbracht. „Eine traumatische Erfahrung für ihn, weil er vorher nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war“, versicherte seine Anwältin: „Das hat ausgereicht, um ihn davon abzuhalten, so etwas jemals wieder zu tun.“
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