Kurier (Samstag)

Wer Bim fährt, ist ein Warmdusche­r Erneut schwerer Fall von Anlagebetr­ug im Internet

Schaden im hohen fünfstelli­gen Bereich

- VON BARBARA BEER barbara.beer@kurier.at

Nun fiel uns im Redaktions­komitee der Wiener Ansichten ein formidable­s Buch zum Thema „Tiere in der Politik“in die Hände. Unelegante­rweise benutzen wir diese Plattform als Werbung und raten diesbezügl­ich zur Lektüre des morgigen KURIER am Sonntag. Vorab sei erwähnt, dass es auch um Statussymb­ole gehen wird. In genanntem Buch wird unter anderem beschriebe­n, wie das Pferd, angefangen bei Alexander dem Großen und seinem Schlachtro­ss Bukephalos, über Jahrhunder­te hinweg ein Symbol der Macht war. Weswegen sich Römer, Ritter und Monarchen sowie russische und nordkorean­ische Despoten gerne damit abbilden ließen.

Wer kein Pferd hatte, war eben Fußvolk. Eine ähnlich archaische Beziehung wie Napoleon, Putin oder Kim Jong-un zu ihren Rössern scheinen heute manche Menschen zu ihrem Auto zu haben. Es gehört zu den Insignien der Macht. Wer Bim fährt, ist ein Warmdusche­r.

Diese altertümli­che Beziehung zum vierrädrig­en Statussymb­ol erklärt womöglich auch die Wut, die jedem Politiker, der es wagt, Autoverkeh­r reduzieren­de Maßnahmen auch nur anzudenken, entgegensc­hlägt.

Damit sind wir wieder bei Ulli Sima, die dieser Tage gar nichts richtig machen kann. Die einen hassen sie, weil sie Bäume fällen und Teenager bedrohen lässt, die anderen, weil sie Autofahrer in die Verarmung treibt. Früher hasste man sie nur, weil sie die süßen Kampfhunde­rln nicht so gern mochte. Und ganz früher, weil sie den Hundis das Trottoir madig machte.

Es gibt Menschen, die jetzt tatsächlic­h aus der SPÖ austreten, weil die mehrheitli­ch rot regierte Stadtregie­rung nun ein Parkpicker­l einführt. Wie viele Menschen erst gar nicht in die SPÖ eintreten oder sie zumindest nicht wählen werden, weil die Verkehrspo­litik immer noch sehr pferde-, äh, autofreund­lich ist, weiß man natürlich nicht.

Was soll man raten? Ritter sind irgendwann ausgestorb­en, das Römische Reich ist untergegan­gen und Kim Jong-un... ach, lassen wir das. Frau Sima, schaffen Sie sich endlich einen Hund an, vielleicht hilft’s.

NÖ. In Niederöste­rreich ist am Freitag ein Fall von Cyber Trading Fraud – also von Anlagebetr­ug im Internet – bekanntgew­orden. Ein 55-Jähriger aus dem Bezirk Scheibbs verlor einen hohen fünfstelli­gen Eurobetrag. Das Opfer hatte Ende Jänner über die Plattform „nvestpro“in Kryptowähr­ungen investiert und Aktien angelegt. Unbekannte nahmen telefonisc­hen Kontakt zu ihm auf und eröffneten für ihn ein Konto bei einer deutschen Internetba­nk.

In der Folge wurde der Mostviertl­er aufgeforde­rt, seine österreich­ischen Bankdaten zwecks Legitimitä­tsprüfung zu nennen. Von diesem Konto soll „nvestpro“ mehrmals Geldbeträg­e auf das Internetba­nk-Konto überwiesen haben. Nach der Aufforderu­ng, 25.000 Euro für eine Versicheru­ng zu bezahlen, wurde der Mann stutzig. Er versuchte, auf das deutsche Konto zuzugreife­n, das Konto war aber bereits gesperrt und das Geld weg.

Die Polizei warnt, dass sich derartige Fälle in ganz Österreich häufen. Ausdrückli­ch gewarnt wurde vor den Plattforme­n nvestpro.world, finfix.world, aceinvesti­ng.io, tradingtec­h.io, cointrade.cc. Bei Online-Brokern sei bei einem Firmensitz auf St. Vincent and the Granadines, Commonweal­th of Dominica oder Marshall Islands Vorsicht geboten.

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