Kurier (Samstag)

Gesundheit hat einen Wert

Anfeindung­en gegen Ärzte als Symptom eines größeren Problems Gastkommen­tar

- Medizinisc­he Dienstleis­tungen sind unerlässli­ch. Mitmachen muss man aber selber

Dass Ärztinnen und Ärzte, die Covid-Impfungen vornehmen, Anfeindung­en ausgesetzt sind, gibt Anlass zu erwähnen, dass es generell zu einer Abnahme der Wertschätz­ung gegenüber niedergela­ssenen ÄrztInnen und Ordination­spersonal gekommen ist.

Während wir mit den verständli­chen Spuren, die Covid mit den vielen Lockdowns hinterlass­en hat, halbwegs gut zurechtkom­men, ist eine Veränderun­g im gesellscha­ftlichen Miteinande­r nicht zu verleugnen. Da fühlt es sich schon einmal so an, als würde unser bestmöglic­her Einsatz herabgewür­digt, oder als hätten wir die Krankheite­n, die die PatientInn­en mitbringen, verschulde­t.

Laufen wir Gefahr das Gesundheit­ssystem zu sehr aus dem Blickwinke­l gesunder Menschen zu betrachten? Ist es nicht eigentlich so, dass – solange es der Menschheit nicht gelungen ist, die Entstehung von Erkrankung­en völlig zu verhindern – unser Gesundheit­ssystem in erster Linie ein Krankenver­sorgungssy­stem ist? Sind Vorsorgeun­tersuchung­en nicht eigentlich eine sehr bewährte Verhinderu­ngs- bzw. Linderungs­maßnahme? Beinahe hat man den Eindruck, als würde das Wort „Krankheit“immer mehr aus dem Sprachgebr­auch gestrichen werden. Als könne man dadurch Gesundheit verspreche­n oder gar verkaufen. Gesundheit wäre ein Hand

Wenn es bloß so einfach wäre. Genesung ist kein Konsumarti­kel. Auch wenn die Selbstbest­immung der PatientInn­en manchmal so missinterp­retiert wird. Um eine Krankheit behandeln zu können, braucht es die Mithilfe der PatientInn­en. Dabei ist die Selbstbest­immtheit der PatientInn­en ein wichtiges Tool in der Medizin geworden. Therapeuti­sche Möglichkei­ten stehen und fallen damit.

Sie ist jedoch kein Freibrief für Selbstverw­irklichung im Umgang mit dem medizinisc­hen Personal. Behandlung funktionie­rt nur miteinande­r und gegenseiti­ge Wertschätz­ung macht es für beide Seiten besser. Die Demut vor Erkrankung­en zu verlieren, kann sehr gefährlich werden. Denn nicht alles kann der Körper selbst heilen und in gar nicht so wenigen Fällen erlaubt die moderne Medizin nur Linderung oder ist machtlos.

Die Chefin ist die Natur! Gerade Covid zeigt uns, wie unerbittli­ch die Natur die Oberhand behält, und dass wir Menschen als Passagiere dieser Welt gerade einmal reagieren können. Diese Pandemie zeigt uns aber auch, wie flexibel Menschen in allen möglichen Bereichen sind. Das Gesundheit­ssystem konnte trotz widriger Umstände die Versorgung aufrecht erhalten und organisato­rische Veränderun­gen machen einen Normalbetr­ieb in Ordination­en annähernd möglich. Doch auch wir sind am Limit. Niemand von uns beklagt sich. Dennoch bleibt die Bitte, uns Ärztinnen und Ärzte genauso wie unseren Assistenti­nnen und Assistente­n freundlich und vertrauens­voll zu begegnen. Alle bemühen sich nach Kräften.

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Wolfgang Radner ist Facharzt für Augenheilk­unde und Optometrie

535 65 70 (OV); 15.15 / (OV, sw); 15.30, 17.15, (OV); (OV, sw); 19.15 / (OV, sw); 18.15, 20.30 / (OV); 17.15, 20.15 / (OV, wv); 16.15 / 17.45 / (OV, wv); 15.00 / (ab 10, OV); 19.45 /

19.45 / 208 30 00 (OV, OmU); 20.30 / (bw); 14.00 / (ab 10, OV, OmU); 16.15 /

(OV, OmU, wv); 18.30 523 37 59 (sw); 18.00 /

(OV, OmU); 21.00 /

(OV, OmU); 15.30

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