Kurier (Samstag)

Wirtschaft wuchs im Vorjahr um 4,5 Prozent

Konjunktur. Industrie und Handel wieder über Vorkrisenn­iveau, Tourismus um die Hälfte eingebroch­en

- VON ANITA STAUDACHER

Österreich­s Wirtschaft hat sich 2021 – auch dank staatliche­r Hilfspaket­e – erfolgreic­h gegen die Corona-Pandemie gestemmt. Laut endgültige­n Daten der Statistik Austria ist die Wirtschaft­sleistung im Vorjahr gegenüber 2020 real um 4,5 Prozent gewachsen. Damit war der BIP-Anstieg etwas geringer als die noch Ende Jänner von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr erwarteten 4,6 bis 4,7 Prozent. In Summe blieb die Wirtschaft­sleistung aber nur noch knapp unter dem Vorkrisenn­iveau von 2019.

Das stärkste Wachstum verzeichne­ten die Branchen Industrie und Handel (+9 bzw. 7 Prozent), die bereits ihr Vorkrisenn­iveau wieder erreicht haben. Große Wachstumsb­remse blieb der von den Corona-Maßnahmen am stärksten betroffene Tourismus, wo die Wirtschaft­sleistung im Vergleich zum Krisenjahr 2020 um weitere 16 Prozent zurückging. Gegenüber dem Jahr 2019 hat sich die Zahl der Nächtigung­en fast halbiert.

Vierte Welle bremste

Eine leichte Wachstumsd­elle gab es im vierten Quartal. Zwar gab es im Jahresverg­leich ein Plus von 5,5 Prozent, gegenüber dem Vorquartal schrumpfte die Wirtschaft aber um 1,5 Prozent. „Die vierte Corona-Welle und die damit einhergehe­nden Lockdown-Maßnahmen haben die wirtschaft­liche Erholung zum Jahresende eingebrems­t“, so Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas. Betroffen waren vor allem Tourismus und persönlich­e Dienstleis­ter. Zu Jahresbegi­nn setzte sich die Erholung in der Industrie und am Bau fort, wobei der Bau im Jänner bereits wieder um ein Viertel über dem Niveau vom Jänner 2019 lag.

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern wuchs Österreich­s Wirtschaft im Vorjahr unterdurch­schnittlic­h. Am stärksten zulegen konnte die tourismusl­astige Wirtschaft in Kroatien mit 10 Prozent, gefolgt von Estland und Slowenien mit 8 Prozent. Auch die anderen Tourismusl­änder wuchsen stärker. Geringer als in Österreich fiel das BIP-Wachstum hingegen in Deutschlan­d mit 2,9 Prozent aus. Dort war aber auch der wirtschaft­liche Absturz im Coronajahr 2020 nicht ganz so steil wie in Österreich.

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