Erste innerparteiliche Kritik am ÖVP-Generalsekretariat
In den Bundesländern erwartet man sich von Laura Sachslehner eine andere Performance
Das Generalsekretariat der ÖVP in der Lichtenfelsgasse in Wien zu führen ist kein einfacher Job. Ex-Generalsekretär Axel Melchior war in die Kritik geraten, weil er politisch zu defensiv agiert hatte. Als dann Karl Nehammer als Bundesparteiobmann ans Ruder kam, holte er Ende des Vorjahres die 27-jährige Laura Sachslehner als Generalsekretärin in die Parteizentrale. Politisch aufgefallen war sie zuvor nur in Wien, dort allerdings mit teilweise mutigen und harten Ansagen in Richtung der SPÖ Wien.
In den restlichen Bundesländern zeigte man sich überrascht und teilweise skeptisch angesichts der harten Herausforderungen rund um den UAusschuss über die ÖVP.
Nach nicht einmal drei Monaten ist nun auch schon innerparteilich erste Kritik aus den Bundesländern aufgetaucht – wobei die Wienerin doppelt gefordert wird. Die einen wollen einen aktiveren und schärferen Schlagabtausch mit der Opposition (teilweise auch den Grünen); die anderen wollen, dass in der Bundespartei wieder Ruhe einkehrt.
Diese Kritik hat dazu geführt, dass auf der politischen Gerüchtebörse bereits Änderungen an der Spitze des Generalsekretariats gehandelt worden sind. Dabei ist immer wieder ein Name aufgetaucht: Andreas Hanger. Der niederösterreichische Nationalratsabgeordnete erhielt zwar für seine Auftritte im vergangenen U-Ausschuss nicht immer Applaus. Dass er sich aber offensiv in die PolitArena geworfen hatte und dort auch Schläge einstecken konnte, rang vielen in der Partei Respekt ab.
Hanger winkt allerdings ab: „Das ist nur ein Gerücht.“Er habe seine Rolle im Parlament und im U-Ausschuss. Er wisse um so manche Kritik aus den Ländern am Generalsekretariat, glaube aber daran, dass es Sachslehner gut machen werde. In der Lichtenfelsgasse selbst werden ebenfalls alle Personalveränderungen dementiert.