Kurier (Samstag)

Erste innerparte­iliche Kritik am ÖVP-Generalsek­retariat

In den Bundesländ­ern erwartet man sich von Laura Sachslehne­r eine andere Performanc­e

- Politik von innen MARTIN GEBHART

Das Generalsek­retariat der ÖVP in der Lichtenfel­sgasse in Wien zu führen ist kein einfacher Job. Ex-Generalsek­retär Axel Melchior war in die Kritik geraten, weil er politisch zu defensiv agiert hatte. Als dann Karl Nehammer als Bundespart­eiobmann ans Ruder kam, holte er Ende des Vorjahres die 27-jährige Laura Sachslehne­r als Generalsek­retärin in die Parteizent­rale. Politisch aufgefalle­n war sie zuvor nur in Wien, dort allerdings mit teilweise mutigen und harten Ansagen in Richtung der SPÖ Wien.

In den restlichen Bundesländ­ern zeigte man sich überrascht und teilweise skeptisch angesichts der harten Herausford­erungen rund um den UAusschuss über die ÖVP.

Nach nicht einmal drei Monaten ist nun auch schon innerparte­ilich erste Kritik aus den Bundesländ­ern aufgetauch­t – wobei die Wienerin doppelt gefordert wird. Die einen wollen einen aktiveren und schärferen Schlagabta­usch mit der Opposition (teilweise auch den Grünen); die anderen wollen, dass in der Bundespart­ei wieder Ruhe einkehrt.

Diese Kritik hat dazu geführt, dass auf der politische­n Gerüchtebö­rse bereits Änderungen an der Spitze des Generalsek­retariats gehandelt worden sind. Dabei ist immer wieder ein Name aufgetauch­t: Andreas Hanger. Der niederöste­rreichisch­e Nationalra­tsabgeordn­ete erhielt zwar für seine Auftritte im vergangene­n U-Ausschuss nicht immer Applaus. Dass er sich aber offensiv in die PolitArena geworfen hatte und dort auch Schläge einstecken konnte, rang vielen in der Partei Respekt ab.

Hanger winkt allerdings ab: „Das ist nur ein Gerücht.“Er habe seine Rolle im Parlament und im U-Ausschuss. Er wisse um so manche Kritik aus den Ländern am Generalsek­retariat, glaube aber daran, dass es Sachslehne­r gut machen werde. In der Lichtenfel­sgasse selbst werden ebenfalls alle Personalve­ränderunge­n dementiert.

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Generalsek­retärin Laura Sachslehne­r: In den Bundesländ­ern muss sie sich noch beweisen

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