Kurier (Samstag)

LOUP-GAROU

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Bis vor ein paar Jahren war den Österreich­ern das Prinzip des „Aperitivo“– also vor dem Dinner noch schnell in eine Bar zu hüpfen, um dort einen bitteren Cocktail und einen kleinen Happen zu nehmen – ja eher fremd. Das hat sich aber geändert und mittlerwei­le ist diese mediterran­e Lebenskult­ur auch bei uns gut verwurzelt. Vor zwei Wochen machte nun eine neue Aperitivo-Bar auf, die sich von den bisherigen doch stark unterschei­det: Das kleine „Loup-Garou“(französisc­h für Werwolf) vermittelt nicht die coole Italo-Eleganz vergleichb­arer Lokale. Vielmehr wurde das vorherige polnische Beisl einfach belassen, „nur ordentlich geputzt haben wir“, erzählt Gilles Reuter, der mit Reinhard Pacejka und Gianni Ciaccia auch die Bar „Parfümerie“betreibt. Wirklich bemerkensw­ert ist das „Loup-Garou“aber vor allem wegen des Essens: Nicht Crostini, Focaccie oder andere ItaloSnack­s, sondern von Küchenchef Jakob Bergholtz großartig zubereitet­e Kleinigkei­ten: Fenchel-Frittata zum Beispiel, ein flaumiger Ei-Kuchen mit Ziegenkäse-Schäumchen oben drauf (8,50 €) oder Polenta-Aligot – eine Polenta-Käse-Creme – mit Kräuteröl und hausgemach­ter Chorizo, herrlich (12 €). Fixpunkt ist die „Bifana“, „unsere portugiesi­sche Schnitzels­emmel“, ein resches Semmerl mit in Wein gedünstete­m Schweinssc­hnitzel und Käse (10 €). Das Sortiment an Naturweine­n ist top und zwei Aperitifs kommen sogar direkt aus dem Zapfhahn. So lässig das alles, dass einstweile­n kaum ein Platz zu bekommen ist. Wir freuen uns daher schon auf die Schanigart­en-Saison, das „Loup-Garou“wird den Frühling sicher südlicher machen. Von Florian Holzer

Wien 7, Zieglerg. 38, Di-Sa 17-23, instagram.com/loup.garou.vienna/

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