Kurier (Samstag)

Förderungs­sperre für sozialen Wohnbauträ­ger

Pikante Details in Causa GFW aufgetauch­t

- JOSEF GEBHARD

Wohnbau. In der Causa rund um die gemeinnütz­ige Wohnbauges­ellschaft WBV-GFW sind neue pikante Details aufgetauch­t. So bestanden schon lange vor der letztlich untersagte­n Übernahme durch Geschäftsf­reunde des Investors Michael Tojner im Jahr 2015 Ungereimth­eiten innerhalb des Unternehme­ns, das damals noch WBV-GÖD hieß. Das geht aus der Beantwortu­ng einer FPÖ-Anfrage durch Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) hervor.

Bereits im Rahmen der Prüfung der Geschäftsj­ahre 2009 und 2010 beanstande­te der Revisionsv­erband, dass die GFW die „tatsächlic­hen Entscheidu­ngsträger“im Unternehme­n nicht bekannt geben konnte. Eigentümer der GFW waren damals die Unternehme­r Stefan Gregorich und Michael Baumgartne­r.

Da dieser Mangel nicht behoben wurde, verhängte das Land Wien Ende 2012 eine einschneid­ende Maßnahme: Eine Förderungs­sperre, die bis Mitte Februar 2013 aufrecht blieb.

FPÖ-Chef Dominik Nepp fragt sich nun, warum das Land Wien auf einen erneuten Förderstop­p verzichtet­e, als dann 2015 die GFW von Hosp übernommen wurde, wo doch von Anfang an Zweifel an der Rechtmäßig­keit dieses Deals bestanden hätten.

Die rechtliche Zulässigke­it der Hosp-Übernahme sei damals offen gewesen, betont ein Gaal-Sprecher. Erst eine Gesetzesän­derung des Bundes habe die nötige Klarheit geschaffen, um reagieren zu können. 2018 wurde dann die Übernahme für ungültig erklärt und rückabgewi­ckelt.

Noch keine Lösung

Damit ist die GFW aktuell kurioserwe­ise wieder im Eigentum von Gregorich und Baumgartne­r. Zwar bemüht sich das Österreich­ische Siedlungsw­erk (ÖSW), das Unternehme­n zu kaufen. Es ist aber nach wie vor nicht im Firmenbuch eingetrage­n. Eine Revision eines Gerichtsbe­schlusses sei noch anhängig, begründet man im Büro Gaal die Verzögerun­g. Man sei aber zuversicht­lich, dass es bald zu einem Abschluss im Sinne des ÖSW komme.

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