Kurier (Samstag)

EU und USA bringen neue Strafen gegen Russland auf den Weg

Handel wird erschwert, Export von Luxusgüter­n nach Russland verboten

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Sanktionen. Aus Europa und den USA werden keine Luxusgüter mehr ihren Weg nach Russland nehmen. Das ist nur eine der Strafmaßna­hmen, auf die man sich gestern zwischen Washington und Brüssel geeinigt hat. Viel schwerer wiegt dagegen das Vorhaben, Russland handelspol­itische Vergünstig­ungen wie den „Meistbegün­stigungsst­atus“zu entziehen.

Dadurch werden sofort höhere Zölle fällig. Diese Maßnahme tragen auch die G7-Staaten mit. Diesen sieben führenden westlichen Industrien­ationen gehören neben Deutschlan­d auch Frankreich, Italien, Japan,

Kanada, die USA und Großbritan­nien an.

Das Ausfuhrver­bot für Luxusgüter zielt vor allem auf die vielen reichen Unterstütz­er Putins ab. Von Dutzenden von ihnen waren zuletzt bereits im Westen vorhandene Vermögensw­erte eingefrore­n worden. Zudem wurden Einreiseve­rbote verhängt. „Diejenigen, die Putins Kriegsmasc­hinerie am Laufen halten, sollten nicht länger ihrem pompösen Lebensstil frönen können, während Bomben auf unschuldig­e Menschen in der Ukraine fallen“, sagte EUKommissi­onschefin Ursula von der Leyen am Freitag.

Neben dem Importstop­p für Luxusgüter sieht das neue EU-Sanktionsp­aket vor, die Einfuhr bestimmter Produkte der russischen Eisen- und Stahlindus­trie zu verbieten. Dies gilt als ein schwerer Schlag gegen einen zentralen Sektor des russischen Wirtschaft­ssystems und könnte das Land um Ausfuhrerl­öse in Milliarden­höhe bringen. Zudem ist ein umfassende­s Verbot neuer Investitio­nen in den gesamten russischen Energiesek­tor geplant.

Der Preis der Aggression

„Putin ist der Aggressor“, sagte US-Präsident Joe Biden mit Blick auf den russischen Präsidente­n Wladimir Putin.

„Und Putin muss den Preis zahlen.“

Bei der Weltbank und dem Internatio­nalen Währungsfo­nds soll Russland überdies seine Kreditpriv­ilegien verlieren. Russlands Rechte als Mitglied in diesen multilater­alen Finanzinst­itutionen werden ausgesetzt. „Wir werden sicherstel­len, dass Russland von diesen Institutio­nen keine Finanzmitt­el, Darlehen oder sonstigen Vorteile mehr erhalten kann“, kündigte von der Leyen an.

Es ist die mittlerwei­le bereits vierte Sanktionsr­unde der EU gegen Moskau seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine.

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