Wissenschaft beunruhigt, Minister (noch) gelassen
Rekordwerte. In der Wissenschafts-Community ist man, gelinge gesagt, beunruhigt. Die hohen Covid-Infektionszahlen, die steigende Bettenbelegung in den Spitälern, das Aussetzen der Impfpflicht: all das hat – gleichzeitig mit dem Ende der meisten Corona-Maßnahmen – dafür gesorgt, dass die Corona-Ampel wieder kräftig rot leuchtet. Und nicht nur das: Die Experten der Ampelkommission hatten sich am Donnerstag für die Wiedereinführung geeigneter Präventionsmaßnahmen ausgesprochen. Wenig später schwächte man zwar die Formulierung ab und forderte nur die „Umsetzung geeigneter Präventionsmaßnahmen“. Doch der warnende Unterton bleibt.
Hinzu kommen Stimmen wie jene des Molekularbiologen Ulrich Elling, der das Aus für die Maskenpflicht in Innenräumen stark kritisiert, zumal das die Experten der Gestamtstaatlichen CovidKrisenkoordination (Gecko) nie empfohlen hätten. Auch die Situation in den Schulen macht Elling Sorgen.
Im Gesundheitsministerium hingegen ist man einigermaßen gelassen. „Natürlich haben sowohl die neue Virusvariante BA.2 als auch die Öffnungen am 5. März die Zahlen nach oben getrieben“, sagt der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Der alleinige Blick auf die Infektionszahlen biete jedoch nur eine unzureichende Übersicht über das aktuelle Pandemiegeschehen. Wichtig sei es, einen Blick auf die Lage in den Spitälern und Gesundheitseinrichtungen zu richten. Hier habe die Ampelkommission selbst in ihrem Bericht festgehalten, dass die Belegung „nahe an der Prognose“liege. Die Belegung der Normalbetten werde nach Einschätzung der Experten zwar in den nächsten zwei Wochen auf etwa 3.200 steigen, aber: „Das ist deutlich unter dem Höchststand im November 2020. Eine Überlastung des Gesundheitssystems ist derzeit nicht absehbar.“
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