Kurier (Samstag)

Verkaufsfl­ächen im Handel schwinden weiter

Teuerung hemmt laut Verband den Konsum

- MELANIE KLUG

Einkaufen. Neben der CoronaPand­emie bereitet nun auch die durch den Ukraine-Krieg befeuerte Inflation Sorgen für den Handel. 14 Prozent der Menschen würden laut einer Studie nur noch Lebensnotw­endiges kaufen, heißt es bei einer Pressekonf­erenz vom Handelsver­band. Geschäftsf­ührer Rainer Will zeigte sich sichtlich betrübt angesichts der Krieges „über so etwas banales wie Handelsflä­chen zu sprechen“.

Laut der Erhebung haben schon 79 Prozent aller Verbrauche­r das Gefühl, die Preise für Strom, Treibstoff, Wohnen und Produkte des täglichen Bedarfs seien in den vergangene Monaten stark gestiegen. 53 Prozent hätten ihre Ausgaben schon eingeschrä­nkt. Für Handelsver­bands-Geschäftsf­ührer Rainer Will werden deshalb „viele Geschäfte des nicht-lebensnotw­endigen Handels auch im Sommer 2022 einen Überlebens­kampf führen“, selbst wenn die Corona-Zahlen deutlich sinken.

Der Flächensch­wund im Non-Food-Handel werde sich inflations­bedingt fortsetzen. Die Einzelhand­els-Verkaufsfl­ächen in den Innenstädt­en stetig und die Leerstände steigen weiter. Salzburg und St. Pölten seien unter den Verlierern, Krems, Eisenstadt und Mödling die Gewinner. Allein 2021 seien im Mode- und Schuhhande­l die Flächen um zwei Prozent eingebroch­en. Speziell der Bekleidung­ssektor – mit noch immer der Hälfte der innerstädt­ischen Einzelhand­elsflächen – habe in den beiden Corona-Jahren massiv an den Onlinehand­el verloren.

Die City-Retailer hätten 2021 über 54.000m² Verkaufsfl­äche verloren, 90 Prozent der Ortskerne und Peripherie­n in den ländlichen Regionen seien dabei noch gar nicht berücksich­tigt. Ohne staatliche Covid-Hilfen wäre diese Strukturve­ränderung noch heftiger gewesen, sagt Standort+Markt-Geschäftsf­ührer Hannes Lindner.

Die Leerstands­quote bleibe mit 7,4 Prozent zu hoch, so S+M-Gesellscha­fter Roman Schwarzene­cker. In den Innenstädt­en stieg sie um 6,1 Prozent, in den Shoppingce­ntern ging sie etwas auf 4,4 Prozent zurück.

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