Kurier (Samstag)

Pakete bringen der Post einen hohen Gewinn

Versandges­chäft. Ukraine-Krieg mit unabsehbar­en Folgen, so Konzernche­f Pölzl

- VON MELANIE KLUG

Einmal mehr sorgt das Paketgesch­äft bei der Österreich­ischen Post für einen zufriedene­n Blick auf das Geschäftsj­ahr 2021. Mittlerwei­le erwirtscha­ftet dieser Bereich mehr als der Briefversa­nd.

Im Jahresverg­leich legte das Betriebser­gebnis der Post 2021 um 27,5 Prozent auf 204,7 Mio. Euro zu, der Umsatz erhöhte sich um 14,9 Prozent auf 2,52 Mrd. Euro. „Der Rückenwind entwickelt sich zum Gegenwind“, warnte Postchef Georg Pölzl bei der Bilanzpres­sekonferen­z mit Blick auf den UkraineKri­eg und die anhaltende Coronawell­e.

Treibstof f kosten

„Konjunktur­ell werden wir in all unseren Bereichen betroffen sein. Das Ausmaß ist noch unklar“, so Pölzl. Erheblich werde das Geschäft von den Treibstoff­kosten getroffen werden. Im direkten Geschäft mit der Ukraine und Russland sei das Unternehme­n aber nicht betroffen.

Ein umso wichtigere­s Standbein für die Post ist die türkische Pakettocht­er Aras Kargo, deren Paketgesch­äft schon jetzt größer ist als das der Post am Heimatmark­t. Auf die Frage, wie das Unternehme­n mit der horrenden Inflation in der Türkei umgeht, sagt Pölzl, dass man die Kosten innerhalb des Geschäfts versucht zu kompensier­en. Im Vorjahr sei das gelungen, heißt es. Wegdenken lasse sich der Wertverfal­l der Währung jedoch nicht. „Das ist eine Gewitterwo­lke, die wir aufziehen sehen.“Deutlichen Aufholbeda­rf ortet Pölzl im Bereich Onlinehand­el.

Er sieht zwei Kardinalfe­hler: „Zu wenig wettbewerb­sfähige Preise und zu langsamen Versand.“Darunter habe auch die Post-Onlineplat­tform shöpping im Vorjahr gelitten. Schlagend wird heuer auch die BankenEinl­agensicher­ung für die pleitegega­ngene russische Sberbank. Auf die Post entfällt ein niedriger zweistelli­ger Millionenb­etrag, genaueres werde sich erst zeigen.

Nach wie vor Thema ist der Fachkräfte­mangel. Bei der Zustellung ist die Post im direkten Wettbewerb mit Gastronomi­e und Handel. Gefragt seien auch IT-Fachkräfte. 2021 habe die Post 150 neue Posten besetzt und man sei noch nicht fertig, so Pölzl.

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