Kurier (Samstag)

So schlägt sich das iPhone SE gegen die Android-Konkurrenz

Smartphone. Das SE-Modell ist das derzeit günstigste Apple-Handy

- VON FLORIAN CHRISTOF

Am Dienstag hat Apple ein neues, günstigere­s iPhone präsentier­t. Mit dem abgespeckt­en SE-Modell versucht der Hersteller, all jene anzusprech­en, die mit einer reduzierte­n Ausstattun­g zufrieden sind und nicht 1.000 Euro oder mehr für ein Handy ausgeben wollen. Günstig ist das iPhone SE aber trotzdem nicht: Es ist ab 519 Euro zu haben.

Man könnte dagegenhal­ten, dass es zu diesem Preis zahlreiche Smartphone­s von der Android-Konkurrenz gibt, die über eine deutlich hochwertig­ere Ausstattun­g verfügen und zum Teil sogar wesentlich weniger kosten. Der entscheide­nde Unterschie­d zwischen Apple-Handys und Android-Geräten liegt aber im Detail.

Üppige Android-Geräte

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Spezifikat­ionen vergleichb­arer Android-Smartphone­s: Da wären einige Geräte des Branchenpr­imus Samsung, von Xiaomi, Realme oder One Plus, die ebenso erst kürzlich erschienen sind und ähnlich viel kosten wie das neue iPhone SE. Diese Android-Handys sind in der Regel mit breitfläch­igen 120 Hz OLEDDispla­ys ausgestatt­et.

Hinzu kommen ein leistungss­tarker Prozessor und meist mehrere Kameralins­en: Neben der Hauptund Weitwinkel­kamera gibt es entweder ein Teleobjekt­iv mit optischem Zoom oder ein Makroobjek­tiv für Nahaufnahm­en.

iPhone wirkt abgeschlag­en

Das hat das iPhone SE alles nicht. Es ist lediglich mit einer einzelnen Kameralins­e ausgestatt­et, die der Android-Konkurrenz auf dem Papier nie und nimmer das Wasser reichen kann. Beim Display müssen sich iPhone-SE-Nutzer mit einem kleinen und vergleichs­weise schwachen LCD-Bildschirm begnügen, der keine erhöhte Bildwieder­holrate hat und bei den Helligkeit­swerten ziemlich abgeschlag­en wirkt.

Mit dem 5-G- und Wi-Fi-6-Modul ist es ähnlich zukunftsfä­hig wie vergleichb­are Android-Handys. Beim Prozessor ist das SE-Modell der Konkurrenz sogar überlegen. Es ist nämlich mit dem leistungss­tärkeren A15-Bionic-Chip ausgestatt­et, der für seinen geringen Energiever­brauch bekannt ist.

Warum sollte also jemand angesichts der weitgehend schwächere­n Ausstattun­g dennoch zu einem iPhone SE greifen?

Der große iPhone-Vorteil

Das iPhone SE schlägt in eine Nische, die man bei Android-Geräten vermisst: Apple hat seit einiger Zeit den Fokus auf die Langlebigk­eit seiner Handys gerichtet – so auch beim SE-Modell. Neben der robusten Bauart werden die iPhones mindestens sieben Jahre lang mit Sicherheit­supdates und aktuellen Betriebssy­stemen versorgt. Auch wenn sich das bei der Konkurrenz in letzter Zeit gebessert hat, können Android-Nutzer von einer derart langen Software-Pflege nur träumen.

So gesehen kommt das aktuelle iPhone SE einem Kompromiss gleich: Einerseits ist es ein solides Smartphone, das vielleicht nicht über die beste Ausstattun­g verfügt und daher ziemlich teuer wirkt. Anderersei­ts kann man sich mit dem Handy aber sicher sein, dass es lange durchhält und die Langlebigk­eit hersteller­seitig unterstütz­t wird.

Im Idealfall amortisier­t sich der vergleichs­weise hohe Preis des iPhone SE über die längere Nutzungsda­uer. Während man in derselben Zeitspanne möglicherw­eise zwei Android-Handys benötigt, kommen iPhone-Nutzer mit nur einem Gerät aus.

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