Kurier (Samstag)

Der Sommelier des Steirereck­s verrät, wie man Wein richtig kauft

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Wo kaufe ich Wein ein? Eine Frage, die ich oft von Gästen bekomme“, erzählt Sommelier René Antrag in seiner freizeit.academy. „Ich sage immer: Geht zum Händler eures Vertrauens.“Er selbst ist auch immer für Tipps im Restaurant bereit, das gehört zur guten Betreuung der Gäste.

Wie finde ich guten Wein im Supermarkt?

„Wein im Supermarkt? Alles gut und schön, aber vorher sollte man sich informiere­n.“Folgende Fragen sollte man sich stellen: Was will ich überhaupt trinken? Wieviel darf der Wein kosten und wo soll die Reise hingehen? Beratung bekommt man im Supermarkt leider nicht – im Gegensatz zum profession­ellen Händler. „Außerdem kann ich beim Händler sicher sein, dass der Wein gut gelagert wurde und nicht vielleicht drei Monate bei 30 Grad in der Wärme gestanden ist“, so Antrag. „Man sollte sich ab und zu auch fragen: Was für einen Geschmack will ich?“Dafür braucht es Beratung, ein Regal mit 1.000 Flaschen leistet hier keine Hilfestell­ung. „Die Auswahl ist einfach zu groß.“Wenn man also im Supermarkt kauft, sollte man den Tropfen idealerwei­se schon kennen.

„Lasst euch nicht täuschen von Etiketten mit 100 Pickerln dran“, meint Antrag. Viele der sogenannte­n Gütesiegel sagen nichts über Geschmack und Qualität aus. Viel wichtiger ist es, die guten zu kennen – und ihnen zu vertrauen. Beispielsw­eise die Gruppe „respekt BIOGYN“. Hier kann man sicher sein, dass alle Weine biodynamis­ch und biologisch produziert wurden. Auch die Pannobili-Gruppe, STK und Rubin Carnuntum hebt Antrag hervor. „Das sind alles Vereinigun­gen, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass es sich um gestandene Winzer handelt, die eine seriöse Qualität produziere­n.“Auch DAC sollte man kennen: „Districtus Austriae Controllat­us“. Es handelt sich hier um das Kürzel für gebietstyp­ische Weine, dem man vertrauen kann. „Wenn ihr am Wochenende Zeit habt, macht Ausflüge zu Winzern. Viele haben auch kleine Shops anbei.“Die Weine beim Winzer direkt zu kaufen ist eine große Stärke in Österreich, die es in vielen anderen Ländern nicht mehr gibt.

Vorsicht beim Online-Kauf von reifen Weinen

Hier sollte man sich unbedingt verlässlic­he Quellen suchen, von denen man weiß, dass die Lagerung richtig vonstatten geht. Der Weg einer Flasche sollte nachvollzi­ehbar sein. Besonders vorsichtig sollte man bei diversen Online-Auktionen und auf Ebay sein. „Ich weiß nicht, ob der Wein richtig gelagert wurde, wo er schon überall lag. Wie sind zum Beispiel die Füllstände? Hier sollte ein Händler immer erklären, wieviel Wein aus der Flasche fehlt. Wenn zum Beispiel 2-3 cm aus einer noch recht jungen Flasche fehlen kann man davon ausgehen, dass der Korken nicht optimal ist – und der Wein nicht optimal gelagert wurde.“freizeit.at/academy

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