Kurier (Samstag)

Kein Fellini, kein Mastroiann­i, aber das Leben bleibt flüchtig

- P.P. P.P.

Gianfranco Calligaric­h. Auch wenn sich Leo Gazzarra durch Rom treiben lässt und, weiß gekleidet, am Strand steht, wird man kaum an Fellini und Mastroiann­i denken. Und schon gar nicht wird man Nino Rotas Musik hören. Zwischen den 1950ern in „La Dolce Vita“und Gianfranco­s Calligaric­hs Roman „Der letzte Sommer in der Stadt“über die frühen 1970er liegen mehr als 15, 20 Jahre. Der Sound ist ganz anders: „Leo, was macht das Leben?“– „Keine Ahnung.“

Nach 50 Jahren

Leo kommt als „kaputteste­r Mohikaner“aus Mailand nach Rom. Mailand = Geld. Rom = süßes Leben. Bei dem Buch, das jetzt 50 Jahre nach dem italienisc­hen Original ins Deutsche übersetzt wurde, hat man gar nicht das Gefühl, dass es ums Porträt des Sinnentlee­rten geht.

Im Gegenteil, es hätte viel Sinn, würde Leo und Arianna, die er auf einer Party kennengele­rnt hat, zusammenbl­eiben. Aber da bekommt er eher Rom als diese Frau. Was also macht das Leben? Flüchtig sein.

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Gianfranco Calligaric­h: „Der letzte Sommer in der Stadt“Übersetzt von Karin Krieger. Zsolnay Verlag. 208 Seiten. 22,95 Euro KURIER-Wertung: āāāāā
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Auch er zog von Mailand nach Rom: Journalist Calligaric­h

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