Kurier (Samstag)

Zadić und Karner müssen nun eingreifen

- VON IDA METZGER ida.metzger@kurier.at

Seit nunmehr drei Jahren existiert ein heftiger Clinch zwischen den zwei wichtigste­n Ermittlung­sbehörden des Landes. Mehrfach wurde das Zerwürfnis auf offener Bühne im Ibiza-U-Ausschuss ausgetrage­n, wo sich WKStA-Oberstaats­anwälte und der Leiter des Bundeskrim­inalamtes, Andreas Holzer, gegenseiti­g offen das Misstrauen aussprache­n. WKStA-Oberstaats­anwalt Matthias Purkart urteilte über die Arbeit der SOKO Ibiza im Sommer 2020: „Bei den Qualitätsm­ängeln bekamen wir fast Bauchweh.“

Man versuchte es mit einem internen Schlichtun­gsgremium, das aber schnell scheiterte. Eigentlich zu diesem Zeitpunkt wären Justizmini­sterin Alma Zadić undder damalige Innenminis­ter Karl Nehammer gefordert gewesen, die Streithähn­e zum Gespräch zu laden und Konsequenz­en zu setzen. Aber vor allem Zadić duckte sich lieber weg und schwieg. Mit dem bitteren Ergebnis, dass die höchste Eskalation­sstufe erreicht ist. Auch Verfahrens­richter Wolfgang Pöschl kritisiert­e in seinem Abschlussb­ericht zum Ibiza-U-Ausschuss, dass auf Ministereb­ene stets – und zwar schon unter den Justizmini­stern Moser und Jabloner – zu wenig unternomme­n wurde. Nun braucht es rasch politische­s Management: Zadić, aber auch Innenminis­ter Gerhard Karner sind gefordert.

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