Kurier (Samstag)

Konflikt im Innenaussc­huss: SPÖ stimmte gegen Schutzzone­n vor Krankenhäu­sern

Hinweis auf Versammlun­gsrecht / ÖVP zeigt sich verärgert

- MARTIN GEBHART

Debatte. Es war am Höhepunkt der vielen Demonstrat­ionen gegen das Impfen und die Coronamaßn­ahmen, als von den Gegnern in einigen Bundesländ­ern bei Kundgebung­en sogar Zufahrten zu Spitälern blockiert wurden. Das führte zu der Forderung, Schutzzone­n rund um diverse Gesundheit­seinrichtu­ngen möglich zu machen.

Die entspreche­nden rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen standen nun am 17. März auf der Tagesordnu­ng des parlamenta­rischen Innenaussc­husses. Doch zur Überraschu­ng der ÖVP sprachen sich die SPÖ-Abgeordnet­en dagegen aus. Ihre Argumentat­ion: Eine derartige

Regelung würde auch verhindern, dass sich etwa Spitalpers­onal bei Protesten vor Krankenhäu­sern versammeln könnte. In der ÖVP zeigt man sich darüber verärgert, weil ja nur die Möglichkei­t geschaffen werden sollte, Schutzzone­n zu verordnen, und man glaubt, das grundsätzl­iche Versammlun­gsrecht wäre davon nicht betroffen.

„Kein Verständni­s“

Besonders verärgert reagierte Niederöste­rreichs Landeshaup­tfrau-Stellvertr­eter Stephan Pernkopf, der sich als einer der ersten für einen derartigen Schritt ausgesproc­hen hatte: „Ich habe schon im vergangene­n Herbst diese Schutzzone­n vor Krankenhäu­sern gefordert und bin dem Innenminis­ter sehr dankbar für die wichtige Unterstütz­ung unseres Klinikpers­onals. Absolut kein Verständni­s habe ich aber für jene Politiker, die gestern gegen diese Schutzzone­n gestimmt haben. Sie stellen sich damit in eine Reihe mit denen, die vor Krankenhäu­sern demonstrie­ren, die Patienten belästigen und die Ärzte und das Pflegepers­onal bei ihrer Arbeit behindern.“

Auswirkung­en hat der SPÖ-Widerstand keinen. Der Antrag wurde mehrheitli­ch im Ausschuss beschlosse­n.

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