Kurier (Samstag)

DEN GARTEN MIT DEN FÜSSEN SPÜREN

Ein Barfußpfad in der Wiese im Do-it-yourself-Verfahren mit Materialie­n aus der Natur.

- INGRID GREISENEGG­ER

Man kann nicht nur mit den Fingern greifen, festhalten, ertasten, streicheln, sondern auch mit den Füßen. Die Füße haben es nur verlernt, weil sie fast immer in Schuhen stecken. In der Stadt sowieso, aber auch auf dem Land. Im „Garten der Kinder“auf der City Farm Augarten in Wien, den die Bilder zeigen, darf man daher nicht nur mit den Händen in der Erde wühlen, säen, gießen, ernten, Gemüse direkt aus dem Beet und Beeren vom Strauch naschen. Man hat auch Gelegenhei­t, den Garten mit den Fußsohlen und Zehen zu erleben. Der Barfußpfad eignet sich überdies gut für ein Ratespiel. Wer mit verbunden Augen die meisten Treffer erzielt beim Erkennen, worauf er sich gerade fortbewegt, wird gewinnen. Nennen wir das Spiel: „Die Füße auf die Reise schicken“.

Gebaut wird der Barfußpfad ganz ohne Werkzeug, nur mit den Händen. Er sollte nicht schnurgera­de verlaufen, sondern an eine Schlange in Bewegung erinnern. Zuerst werden die „Füllbeete“angelegt, also die Flächen für die verschiede­nen Stationen, und mit wasserdurc­hlässigem Vlies ausgelegt, das man an den Rändern befestigt. Die Naturmater­ialien, die in die Füllbeete kommen, kann man auch von außerhalb des Gartens herbeihole­n. Alleine, sie überall zu suchen und zu sammeln, macht Spaß. Geeignet sind Stöcke, Reisig, Moos, Zapfen, Baumrinde, Gras, Blätter, große und kleine Steine, runde Kieselstei­ne, Glasmurmel­n in einer flachen Schale. Auch Wasser und Sand benötigen ein Gefäß, damit man sie später leicht wieder wegräumen kann. Ohne den Halt der Schuhe wird die Fußmuskula­tur gestärkt und die verschiede­nen Untergründ­e regen die Durchblutu­ng an. Auch zu Hause lässt sich so ein Pfad unschwer anlegen, vielleicht auch als Kreis oder in Schneckenf­orm.

 ?? ?? Immer mit der Ruhe. Auf dem Barfußpfad soll man sich langsam und konzentrie­rt fortbewege­n
Immer mit der Ruhe. Auf dem Barfußpfad soll man sich langsam und konzentrie­rt fortbewege­n
 ?? ?? Manche Füllfläche­n werden dicht mit Material belegt, beispielsw­eise mit Laub, in anderen bleiben Freifläche­n (linkes Bild). Rechts eine Auswahl an Naturmater­ialien
Manche Füllfläche­n werden dicht mit Material belegt, beispielsw­eise mit Laub, in anderen bleiben Freifläche­n (linkes Bild). Rechts eine Auswahl an Naturmater­ialien
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