Kurier (Samstag)

FPÖ-Landesrat Waldhäusl ordnet „Asyl-Triage“an

- Landesrat Waldhäusl (FPÖ) sorgt in NÖ für Aufsehen WOLFGANG ATZENHOFER

Niederöste­rreich. Angesichts der auf das Land zurollende­n Welle an Kriegsflüc­htlingen aus der Ukraine hat Niederöste­rreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl wörtlich die „Triage im Asylwesen“angeordnet. Das Land werde fortan als einziges Bundesland nur mehr ukrainisch­e Flüchtling­e, aber nicht mehr jene aus Afghanista­n und Syrien aufnehmen, erklärte er.

Derzeit befänden sich geschätzt 2.000 Ukrainer in NÖ, berichtete Waldhäusl; die „Triage“werde bereits praktizier­t. Es sei Pflicht, den vor dem Krieg flüchtende­n Frauen und Kindern zu helfen, während ihre patriotisc­hen Männer ihr Heimatland verteidige­n, so der FPÖ-Politiker. Die derzeit rund 1.000 jungen Männer, die pro Woche hauptsächl­ich aus Afghanista­n und Syrien in Asylabsich­t kommen, hätten Frauen und Mütter in der Heimat im Stich gelassen, „das ist eine Schande“, sagte der Landesrat.

Nach Informatio­nen des Bundes seien im Zuge des Ukrainekri­egs 50.000 bis 100.000 Kriegsflüc­htlinge zu erwarten. NÖ müsse mit bis zu 20.000 rechnen, erklärte Waldhäusl. „Dann stehen wir kurz vor dem Kollaps.“Der FPÖ-Landesrat kritisiert­e die Linie von Bundeskanz­ler Karl Nehammer (ÖVP) in der Asylpoliti­k heftig.

Die Landesregi­erung in NÖ stehe hinter ihm, behauptete der FPÖ-Politiker weiters, obwohl über die Asyl-Triage nie abgestimmt wurde. Ein Konter kam umgehend von VP-Landesgesc­häftsführe­r Bernhard Ebner: NÖ werde den rechtliche­n Rahmen beim Schutz Hilfsbedür­ftiger einhalten, sagte er.

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