Mein Samstag
Paella, Grünzeug und die kindliche Freude über
einen unerwarteten Fund Glücksmomente. Letztens ereilte den Kolumnisten der Hilferuf einer lieb gewonnenen Leserin. Sie befand sich auf dem Weg nach Spanien und hatte das Paella-Rezept, das sie hier vor geraumer Zeit aus der Zeitung gerissen hatte, daheim vergessen. Spanien im Frühling – ohne Paella? Undenkbar! Ihr Kolumnist kramte also in seinen Notizen und erlebte einen jener kleinen, magischen Glücksmomente, die einem überraschend den Tag versüßen: Er fand das Rezept zu einem anderen, längst vergessenen Gericht wieder. (Kennen Sie die kindliche Freude, die man verspürt, wenn man in einem lange nicht getragenen Mantel unverhofft auf einen 5-Euro-Schein stößt? So fühlte er sich!)
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Das Rezept ist herrlich einfach, zugleich schmackhaft intensiv und trägt den simplen (nur bedingt selbsterklärenden) Namen Grüne Spätzle. Die Spätzle selbst sind nämlich eigentlich gar nicht grün, wohl aber (fast) alle anderen Zutaten: Schwitzen Sie in einer großen Pfanne fein gehackte Schalotten und eine Stange Lauch bei mittlerer Hitze in etwas Öl an, dann kommen frischer Baby-Blattspinat – 500 g dürfen es schon sein, er fällt gehörig in sich zusammen – sowie je ein Bund fein gehackter Petersilie, Schnittlauch und Dille dazu. Auch jedes andere „verschiedene Grünzeug“, wie es im Originalrezept überraschend unpräzise heißt, ist willkommen.
Ihr Kolumnist schwört auf ein bis zwei Schalen Kresse, aber sicher machen sich auch andere Sprossen gut.
Gewürzt wird mit
Kräutersalz, Pfeffer, etwas Muskat und gehacktem Knoblauch. Dann werden 600 g Spätzle untergehoben – und alles darf noch etwas durchziehen.
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Die geschätzte Leserin hat aus Spanien übrigens wenig später ein Foto ihrer Paella geschickt – der Reis trug herrliche PaprikaSafran-Töne, dazwischen Hühnerkeulen und Garnelen über Garnelen. Auch das: Ganz sicher ein Glücksmoment.