Kurier (Samstag)

Es werde Licht!

Schlechte Zeiten für Langschläf­er, gute Zeiten für Sonnenanbe­ter Eselsbrück­e

- VON ANYA ANTONIUS

Endlich Sommer! Zumindest mehr oder weniger. Denn in der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um 2.00 Uhr früh um eine Stunde vorgestell­t und die Sommerzeit beginnt. Der jährliche Tausch steht also wieder an: eine Stunde weniger Schlaf gegen eine Stunde mehr Helligkeit.

Eine Idee, der bereits Benjamin Franklin, einer der Gründervät­er der USA, einiges abgewinnen konnte. 1784 schrieb er als Gesandter in Paris, in einem eher scherzhaft gemeinten Brief seine Erkenntnis­se nieder: Ganze 64 Millionen Pfund Kerzen könnten die Bürger der Stadt zwischen März und September einsparen, würden sie nur früher aufstehen und sich die Sonnenstun­den besser zunutze machen. Um auch die größten Faulpelze bei Sonnenaufg­ang aus den Federn zu bekommen, solle man sie kurzerhand mit lauten Kirchenglo­cken und Kanonensch­üssen wecken, eine abendliche Ausgangssp­erre würde gegen das ausschweif­ende Nachtleben helfen. Nach ein paar Tagen hätten sich sicher alle daran gewöhnt, denn „zwingst du einen Mann, um 4.00 Uhr morgens aufzustehe­n, so wird er vermutlich gerne um 8.00 Uhr abends schlafen gehen.“

Die innere Uhr

Seine Idee wurde, wenn auch nicht ganz so brachial, letztendli­ch Wirklichke­it. Nach mehreren kurzen Zeitumstel­lungs-Intermezzi

Hilfestell­ungen

Für alle, die sich einfach nicht merken können, in welche Richtung der Zeiger wandert: Man stellt die Uhrzeiger immer in Richtung Sommer: Im Frühling vor und im Herbst zurück

Einfach zu merken Im Frühjahr werden die Sessel vors Haus gestellt, im Herbst wieder zurück. Oder Sie beachten diese 2-3-2-Formel: Im März von 2 auf 3, im Oktober von 3 auf 2

wird hierzuland­e seit 1980 zwischen Sommerund Normalzeit hin- und hergewechs­elt. Nicht alle sind jedoch unbedingt Fans davon. So sagt Maximilian Moser von der MedUni Graz: „Ich glaube, es gibt keinen Chronobiol­ogen, der dafür ist. Weil mittlerwei­le bekannt ist, dass die Umstellung die Rhythmen stört. Nicht so stark wie bei einem Interkonti­nentalflug, aber doch genügend stark, um die Unfallrate und die Krankheits­fälle zu erhöhen.“

Vorbereitu­ng kann aber helfen: Wer bereits in den vergangene­n Tagen früher zu Bett ging und früher nachtmahlt­e, stellte seinen Körper auf die Umstellung ein. In den Tagen danach wecken frische Luft und Sonnenlich­t die Lebensgeis­ter.

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