Kurier (Samstag)

AUGENWEIDE

- Www.kaernten.at

Manche mögen’s schrill. Und bunt. Und laut. Wem der pulsierend­e Wiener Donaukanal nicht genug ist, erlebt an dieser Adresse eine Reizüberfl­utung auf bislang unerreicht­em Level. Bunte Fliesen mischen sich mit Holzböden, lila Spots beleuchten Wände, von der Decke baumeln tonnenweis­e Gestrüpp, Plastikpfl­anzen, sogar Einkaufskö­rbe und – tatsächlic­h – Fahrräder. An manchen Tischen thronen Stehlampen und Retro-Stühle aus dem Barbershop, aus Lautsprech­ern schallen tosende Bässe. Ob die Betreiber, die etwa auch die „Blumenwies­e“und die „Stadt.Allee“bespielen, beim Dekorieren des schlauchar­tigen Lokals eher eine pralle Tiki-Bar oder ein verrücktes New-York-Bistro im Sinn hatten, bleibt offen. Vielleicht konnten sie sich beim Stil nicht einigen. Wie auch immer: Zum Nachdenken darüber kommt man nicht, denn auch die Speisekart­e überflutet die Sinne. Sushi, Pasta und Steaks: Es gibt alles und noch mehr. Burger freilich auch und warum dann auf den gastronomi­schen Selbstläuf­er in Form des SchokoGugl­hupfs verzichten? Bei einer so großen Palette und der Absenz konkreter Spezialisi­erung grenzt an ein Wunder, es dass die verschiede­nen Speisen handwerkli­ch solide gemacht sind: Das Filetsteak ist medium auf den Punkt gebraten, das Erdäpfelpü­ree cremig-weich. Die „Ur-Carbonara“erinnert mit den Ingredienz­en Guanciale und Wangenschi­nken tatsächlic­h ans Originalre­zept, bekam aber wohl zu viel von der Wärmelampe ab: Die Nudeln kommen auf den ersten Blick in zu sämiger Sauce daher. Und die Spicy Rolls mit Thunfisch, Lachs, Weißfisch? Sind zwar kein Heuler, aber das Verhältnis Fisch zu Reis ist besser dosiert als bei so manchem Asiaten.

Alles in allem: Etwas zu brav, für diese Preiskateg­orie fehlt es noch an Finesse. Damit es nicht nur für die Augen eine Weide, sondern für den Gaumen auch ein Schmaus ist.

Endlich wieder einmal die Natur und die Freiheit genießen! Die wärmende Sonne auf der Haut spüren und sich am milden Klima im „nächstgele­genen Süden“an warmen Badeseen erfreuen. Über sanfte Almen zum Gipfel wandern und beim Rückweg Richtung Tal in einer gemütliche­n Hütte einkehren. In die Pedale treten bis die Sonne untergeht und anschließe­nd beim Wellnessen entspannen. Gemütlich auf einer Seeterrass­e sitzen und sich durch die schmackhaf­te Kärntner Alpen Adria Küche kosten. Was für wunderbare Vorstellun­gen! Genau die richtigen für ein verlängert­es Wochenende im Frühling. Mit Freunden, Familie oder zu zweit.

Die freizeit-Getränkeru­brik

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