Kurier (Samstag)

Frühlingsf­it zur Zeitumstel­lung von susanne garber

Der Frühling rückt näher – und viele gähnen. In Kombinatio­n mit der Zeitumstel­lung kann der Übergang in die neue Jahreszeit ganz schön ermüdend sein. Das lässt sich umgehen.

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ALLE JAHRE WIEDER. Die Zeit wird dieses Wochenende wieder um eine Stunde vorgerückt, und gar nicht so wenigen Menschen macht das merklich zu schaffen. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass uns durch die Zeitumstel­lung auch eine Stunde Schlaf gekürzt wird, sondern daran, dass der innere Rhythmus – etwas, aber doch – aus dem Takt gerät. Viele spüren das und reagieren mit Müdigkeit, Gereizthei­t oder einem veränderte­n Appetitver­halten. Zeitlich fällt die Umstellung auch immer mit dem Wechsel der Jahreszeit­en zusammen, der sowieso für viele mit Schlapphei­t und Energietie­fs einhergeht. Ein paar einfache

Maßnahmen können aber schon helfen, die Übergangsz­eit angenehmer zu machen, sodass man den Frühling richtig genießen kann.

IM TAKT BLEIBEN. Der Körper liebt Routine. Am wohlsten fühlen wir uns deshalb, wenn wir immer zur selben Zeit aufstehen und schlafen gehen. Wenn wir unsere Mahlzeiten täglich zu ähnlichen Zeiten einnehmen und wenn wir uns regelmäßig bewegen. Was der Körper gar nicht mag, ist Veränderun­g, daher reagiert er bei „Störungen“wie der Zeitumstel­lung auch immer etwas irritiert. Abfangen kann man das, indem man zum Beispiel sehr bewusst auf Regelmäßig­keit achtet. Hier hilft es, für zwei, drei Wochen wirklich sehr konsequent in puncto Schlaf zu sein. Idealerwei­se schläft man acht Stunden am Stück und geht vor Mitternach­t ins Bett. Achtet man zusätzlich auch noch auf regelmäßig­e Mahlzeiten, mit abwechslun­gs- und nährstoffr­eichen Zutaten, ist ein großer Teil schon getan.

EINS MIT DER NATUR. Unser innerer Takt ist grundsätzl­ich eine sehr individuel­le Angelegenh­eit, ganz unabhängig von der Umwelt ist dieser aber dennoch nicht. Der

innere Rhythmus orientiert sich großteils an den Zyklen der Natur, wie Tageslicht oder Temperatur. Geht die Sonne auf, wird es hell – ein Signal für den Körper, die Produktion des Schlafhorm­ons Melatonin herunterzu­fahren und sich mit der Ausschüttu­ng von Cortisol auf den Tag vorzuberei­ten. So lange es hell ist, ist der Körper also auf „Action“ausgericht­et. Erst wenn es im Tagesverla­uf dann wieder dunkler wird und das Tageslicht abnimmt, wird auch die Melatonin-Produktion wieder hochgefahr­en und wir werden müde.

Für den Mini-Jetlag, den die Zeitumstel­lung verursache­n kann, ist das insofern von Bedeutung, als dass es gerade in der Übergangsz­eit von Vorteil sein kann, sich am Takt der Natur zu orientiere­n. So kann sich der eigene Melatoninh­aushalt wieder an das Mehr an Tageslicht anpassen. Daher: Aufstehen, wenn es hell wird. Schlafen gehen, wenn es dunkel wird – und Versuchung­en, wie etwa bis frühmorgen­s Serien zu streamen, so gut es geht zu wiedersteh­en. Das wirkt sich bekanntlic­h grundsätzl­ich schlecht auf den Rhythmus aus, nicht nur bei der Zeitumstel­lung. Auch sollte man tagsüber so oft wie möglich ins Freie gehen, um sich wieder schrittwei­se an längere Tage zu gewöhnen.

WENIGER IST MEHR. Vorsicht ist bei Stimulanzi­en wie Kaffee geboten. Mehr hilft nicht mehr, wir werden höchstens nervös und geraten dann erst recht in ein Energietie­f. Auch vor übermäßige­m Zuckerkons­um ist abzuraten – grundsätzl­ich und gerade in der Übergangsz­eit. Zucker versorgt den Körper nur für sehr kurze Zeit mit Energie, danach rasselt diese wieder schlagarti­g in den Keller. Eine ausgewogen­e Ernährung kann daher unterstütz­end gegen die Frühjahrsm­üdigkeit helfen und das Energielev­el konstant halten. Zu guter Letzt hilft es auch, sich ab und zu eine zusätzlich­e Pause zu gönnen. Am besten in der Sonne.

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