Super-Wahltag in Serbien dürfte Präsident Vučić den Sieg bringen
Auch Stimmen aus Österreich. 6,8 Millionen stimmberechtigte Serben sind am Sonntag aufgerufen, Parlament und Präsident neu zu bestimmen. Auch der Bürgermeister der Hauptstadt Belgrad steht zur Wahl. Überschattet wird der Super-Wahltag vom Angriffskrieg Russlands – jenem slawischen Brudervolk, das 80 Prozent der Serben als echten Freund bezeichnen.
Laut Umfragen steht der Sieger der Wahl bereits fest: Das amtierende Staatsoberhaupt Aleksandar Vučić wird auch eine zweite Amtszeit erhalten. Die Frage sei nur, so die Demoskopen, ob er den Sack schon in dieser ersten Runde zumachen könne – dazu würde er mindestens 50 Prozent der Stimmen benötigen – oder erst im zweiten Durchgang.
Bei der vergangenen Präsidentschaftswahl 2017 kam Vučić gleich im ersten Anlauf auf 55 Prozent. Für die Opposition wäre es laut eigenen Angaben bereits ein Erfolg, wenn sie den Amtsinhaber in eine Stichwahl zwingen könnte. Auch ein Sieg in Belgrad sei laut Opposition möglich. Im Parlament führt derzeit kein Weg vorbei an Vučićs SNS-Partei: Sie hält dort 188 der 250 Sitze, verfügt über eine absolute Mehrheit. Beobachter rechnen damit, dass die SNS diesen Wert wohl nicht mehr erreichen wird.
Konflikt mit dem Kosovo
Zu Spannungen mit dem Kosovo kam es im Vorfeld des Urnenganges, da dort die ethnischen Serben diesmal kein Stimmrecht erhielten. Insgesamt wollen 40.000 Serben im Ausland ihre Stimme abgeben, darunter rund 4.000 in Österreich.