Elf Tote in einer Woche: In Israel herrscht zu Ramadan-Beginn große Anspannung
Erhöhte Alarmstufe im Land, Regierung bleibt gelassen
Gefährlicher Mix. Drei Anschläge in einer Woche mit elf Toten im israelischen Kernland. Dazu mehrere weniger blutige Anschläge in den besetzten Gebieten. Mitzuzählen ist da auch ein krimineller Clan-Mord, was in arabischen Ortschaften fast schon Alltag ist. Denn aus dem illegalen Waffenarsenal der Clans bedienen sich Auftragsmörder wie Terroristen. Nach fast fünf Jahren ohne spektakuläre Opferzahlen steht Israel unter Schock.
Dabei sind solche spontanen Attentatswellen zu den Frühlingsfesten und dem Fastenmonat Ramadan, der heute, Samstag, beginnt, keineswegs neu. Neu ist, dass Israels rechte Opposition ein Tabu bricht – und Trauer wie Entsetzen zu politischer Hetze gegen die Regierung nutzt.
Trotzdem: Die „Spagat“Koalition aus Rechten, Liberalen, Linken und Islamisten bleibt gelassen und stabil. Zum muslimischen Fastenmonat langfristig geplante
Erleichterungen für die Palästinenser in den besetzten Gebieten wurden nicht wie früher im Reflex annulliert. Eine endgültige Entscheidung zu Zugang und verlängerten Gebetszeiten an und in der Al-Aksa-Moschee soll am Sonntag fallen.
Vereinzelte Attentäter wollen Unruhen der Massen auslösen. Die aber bleiben bisher ruhig. Gleichzeitig rief Premier Naftali Bennett die Besitzer legaler Waffen auf, diese im Alltag mit sich zu tragen. Erhöhte Alarmstufe und aufgestockte Polizeikräfte kommen hinzu. Doch bleibt unklar, wie weit sich so die Stimmung entspannen kann.