Kurier (Samstag)

EU-Spitze am Freitag in Kiew, Nehammer reist heute an

Staatsbesu­ch als Zeichen der Solidaritä­t; Kanzler will Butscha besuchen

- JOHANNES ARENDS

Hoher Besuch in Przemysl: Für kurze Zeit durfte die polnische Kleinstadt, nur 13 Kilometer von der ukrainisch­en Grenze entfernt, die politische Führung der Europäisch­en Union beherberge­n. Weil der Luftraum über der Ukraine gesperrt ist, reisten unter anderem Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen, der EU-Außenbeauf­tragte Josep Borrell sowie der Regierungs­chef der Slowakei, Eduard Heger, von hier aus mit dem Zug nach Kiew.

Gegen Mittag traf die Delegation aus Brüssel auf den ukrainisch­en Präsidente­n Wolodimir Selenskij, dabei soll es Borrell zufolge in erster Linie um die Frage gegangen sein, wie die militärisc­hen Hilfsleist­ungen der Union besser gesteuert werden könnten.

Ein neues EU-Hilfspaket in Höhe von 500 Millionen Euro soll schon bald beschlosse­n werden. Die ständige EU-Vertretung in Kiew wird zudem ihre Arbeit wieder aufnehmen, das kleine Team war kurz nach Kriegsbegi­nn evakuiert worden.

Heger bestätigte in Kiew, dass die Slowakei der Ukraine ihr modernstes Luftabwehr­system schenken werde. Über eine Übergabe der sogenannte­n S-300Geschüt­ze war in Bratislava scharf debattiert worden.

Österreich­er in Kiew

Auch Österreich­s Kanzler Karl Nehammer reiste am Freitagabe­nd mit einer Delegation nach Kiew. Heute Samstag ist ein Treffen mit Selenskij geplant, anschließe­nd steht ein Lokalaugen­schein in Butscha an. „Ich werde mir selbst ein Bild der Lage vor Ort machen“, so Nehammer. Am Abend reist der Kanzler zurück nach Wien.

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Ursula von der Leyen und Josep Borrell (re.) in Butscha

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