Kurier (Samstag)

Cobra-Gate: „Drei Bier, ein Achterl Wein & ein Stamperl“

So lief der Umtrunk laut den Cobra-Beamten

- IDA METZGER

Kanzler-Wohnung. Nachdem der KURIER am Freitag neue Details über den Umtrunk in der Kanzler-Wohnung öffentlich gemacht hat, hört man aus dem Polizei-Umfeld, dass sich diese Details auch mit den Aussagen der beiden CobraBeamt­en decken.

Auch wenn die Bodyguards zwei unterschie­dliche Aussagen machten: Rund fünfeinhal­b Stunden nach dem Unfall – nämlich gegen 23.00 Uhr am 13. März – gaben sie an, dass sie erst, „nachdem die Schutzpers­on den Schutzauft­rag beendet hatte“, Biere bei einem Rundgang konsumiert hätten. Nach dieser Aussage wäre die Alkoholisi­erung nicht in der Wohnung des Kanzlers passiert.

Anders wird der Ablauf in einer detaillier­ten Stellungna­hme dargestell­t, die erst vor drei Tagen in den Akt kam. Nach 16 Uhr, so führen die Beamten aus, bot Katharina Nehammer an, auf den runden Geburtstag eines der beiden Personensc­hützer anzustoßen. Weil man sich gut verstehe, willigten die Beamten ein. Katharina Nehammer ging davon aus, dass die beiden bereits Dienstschl­uss hatten. Aus einem geplanten Bier wurden „drei Bier und ein Achterl Weißwein“. Einer der beiden Cobristen spricht auch davon, dass er „ein Stamperl“Hochprozen­tiges getrunken habe. Letzteres muss passiert sein, als sich Katharina Nehammer für ein Telefonat in ein anderes Zimmer zurückzog und die Beamten alleine in der Küche waren. Außerdem sagen die Personensc­hützer, an diesem Tag wenig gegessen zu haben.

So soll sich schnell der hohe Promillewe­rt von 1,2 ergeben haben. Gegen 16.45 Uhr verließ Katharina Nehammer die Wohnung und verabschie­dete sich von den Beamten. Zum Heurigen begleitet haben diese sie nicht mehr, den Weg habe sie in Begleitung von Verwandten zurückgele­gt.

Sturz beim „Austreten“

Der Autounfall der beiden Beamten ereignete sich um 17.30 Uhr, also eine dreivierte­l Stunde nach dem Auseinande­rgehen. Was die Personensc­hützer in diesen 45 Minuten gemacht haben, scheint nun klarer zu werden: Laut Aussagen der Cobra-Beamten wollten sie eigentlich ein Taxi nehmen, doch beim Verlassen des Gebäudes wurden einem der beiden „übel“und er musste „austreten“. Dabei stolperte er über eine Baumwurzel und schürfte sich das Gesicht auf.

Daraufhin versuchte man noch, mit dem Dienstauto in die Meidlinger Kaserne zu gelangen. Wie der Versuch endete, ist bekannt.

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