Frostiges Klima im Welt-Skisport
Ärger über die Pläne des neuen FIS-Präsidenten
Als Johan Eliasch vergangenen Sommer zum Präsidenten gewählt wurde, war rund um den Skiweltverband die Aufbruchstimmung spürbar. Dem Geschäftsmann eilte der Ruf eines Machers voraus. Wer, wenn nicht er, der skibegeisterte Multimilliardär, der schon einmal als Vorläufer die Streif heruntergefahren ist, sollte besser dafür geeignet sein, die verstaubte FIS in ein neues Zeitalter zu führen?
Mittlerweile sind viele Hoffnungen in Johan Eliasch dahingeschmolzen wie der Schnee in der Frühjahrssonne. „Man hat ihm sehr viel Vertrauensvorschuss gegeben“, sagt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer, „leider haben wir noch keine konkreten Pläne für die Verbände und die Organisatoren gesehen.“
An Ideen und so mancher Fantasterei würde es dem neuen FIS-Boss ja keinesfalls fehlen. So regte der gebürtige Schwede an, die Preisgelder im Skisport jenen im Tennis anzugleichen. Das hört sich nett an, ist in Wahrheit aber realitätsfremd. Andere Vorstöße des Präsidenten sorgen derweil für Irritationen.
Neue Ära: Johan Eliasch steht seit 2021 an der Spitze der FIS
Die Medienrechte
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Eliasch strebt eine zentrale Vermarktung der FIS-Veranstaltungen an. Kernpunkt dafür sind die Medienrechte, die deshalb bei der FIS liegen sollten. Aktuell hat die Agentur Infront nahezu alle Rechte, nur in Österreich liegen sie beim ÖSV. Der vergab erst im vergangenen Jahr die Rechte bis zur Saison 2026/’27 und verbucht dadurch wichtige Einnahmen. Laut KURIER-Informationen steuern die Erträge der TV-Rechte 40 Prozent zum Jahresetat (kolportierte 70 Millionen Euro) bei.
Ob eine zentrale Vergabe der TV-Rechte durch die FIS für den ÖSV lukrativer wäre? „Wir sind jederzeit offen, uns Konzepte anzuhören und auch Anpassungen vorzunehmen. Nur muss man mit uns reden. Wir kennen keine Businessmodelle und keine Bedingungen“, erklärt Generalsekretär Scherer. „Und wir werden unsere Rechte nicht außer Haus geben, ohne uns abzusichern.“
Der Weltcupkalender
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Fix ist, dass der Weltcup Ende Oktober in Sölden startet und danach eine Abfahrt am Matterhorn mit Start in 4.000 Meter Höhe auf dem Programm steht – sonst lässt die Präsentation des Weltcupkalenders auf sich warten. Eliasch drängt auf den asiatischen Markt, der Weltcup soll in China Station machen. Dafür würden dann möglicherweise andere – klassische – Weltcuporte auf der Strecke bleiben.
Die Disziplinen
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Laut Informationen des Schweizer SRF könnte es in Zukunft im Riesentorlauf nur mehr einen Durchgang geben. Auch eine Streichung des Super-G wird diskutiert. Das Klima zwischen der FIS-Spitze rund um Eliasch und die nationalen Verbände dürfte jedenfalls frostig sein. „Die Abstimmung und Kommunikation mit der FIS ist schwierig“, sagt ÖSV-Manager Scherer. „Man merkt, dass es bei den nationalen Verbänden eine gewisse Verunsicherung gibt.“
um es dem Zugriff seiner Insolvenzverwalter zu entziehen. Zudem habe er gewusst, dass er als Eigentümer mehrerer Immobilien eingetragen war, sagte sie in dem Verfahren. Auch die Jury kam letztlich zu dem Schluss, dass Becker seinem Insolvenzverwalter Teile des Vermögens bewusst vorenthalten habe.
Turbulente Weltkarriere
Das Urteil ist der vorläufige Höhepunkt einer langjährigen Posse und gleichzeitig der Tiefpunkt einer ohnehin turbulenten Weltkarriere. Die Laufbahn des deutschen Sportidols war bereits in jungen Jahren geprägt gewesen von großen Triumphen und nicht minder kleinen Affären und Peinlichkeiten.
Er selbst machte stets gute Miene zum bösen Spiel. Erst zuletzt war ihm das Lachen zusehends vergangen. Im Southwark Crown Court, gerade einmal 13 Kilometer von der Tennisanlage von Wimbledon entfernt, verfolgte er den mehrwöchigen Prozess großteils mit versteinerten Miene von einem Glaskasten aus, den die Briten „die Dunkelheit“nennen.
Bis zur Verkündung des Strafmaßes Ende April steht Becker nun de facto unter Hausarrest in London: Er musste seinen Pass abgeben und darf nicht verreisen.