Ankämpfen gegen den Abstieg: „Bitte treten Sie hinunter!“Will Smith von zukünftigen Oscar-Galas ausgeschlossen
Der Verein Tempora überzeugt mit dem Theaterparcours „BitSh!“Zehn Jahre Sperre nach der Ohrfeige
Kay Voges übernahm das Volkstheater, er brachte sein Ensemble mit – und die Schauspieler der Direktionszeit von Anna Badora mussten sehen, wo sie blieben. „Tatort“-Pathologe Günter Franzmeier etwa steht nach bitterer Durststrecke ab 20. April im Werk X Meidling auf der Bühne – in „Eskalation ordinär“von Werner Schwab: Der Abstieg des Arbeitslosen Helmut Brennwert nimmt durch ein Missgeschick – just der Mann, bei dem er sich vorstellen soll, beschmiert seinen einzig guten Anzug – rasant Fahrt auf.
Franzmeiers Kollegin Birgit Stöger (die Nestroy-Preisträgerin war eine langjährige Badora-Weggefährtin) brilliert derzeit in der Semmelweisklinik: in einer Produktion des Vereins Tempora, der sich zum Ziel gesetzt hat, Leerstände zu bespielen.
Das Thema ist quasi das gleiche: In „BitSh!“– das Akronym steht für „Bitte treten Sie hinunter!“– geht es um Abstiegsängste in der Mittelschicht und die Sorge, trotz
Selbstoptimierung nicht mithalten zu können. Wer sich einen Funken Selbstwertgefühl erhalten will, tritt auch schon einmal nach unten.
Claudia Tondl hat zwei bittere, dennoch amüsante Monologe geschrieben, Gregor Guth zwei ebensolche Szenen. Und Veronika Glatzner nutzt für ihre Inszenierung geschickt die Gegebenheiten im ehemaligen Wirtschaftstrakt der Klinik. Die Küche mit den monströsen Kesseln mutiert in der pointierten Ausstattung von Michael
Strasser zur WellnessOase, in der man beim absurden Work-out wunderbar über andere lästern kann.
Der Weg führt zunächst nach oben, in den Dachboden: Michaela Bilgeri treibt energiegeladen an, will auf das Erreichen des Ziels anstoßen, doch der Sekt fehlt, und dann geht es, wie versprochen, nur mehr hinunter – in den Serverraum. Dort instruiert Daniel Wagner die neuen „Agents“des Service Centers, er müllt sie mit hohlen Phrasen zu, und als Kreatur,
die den Trotteljob schon länger macht, hat sich Birgit Stöger in den Gestängen verfangen. Im Keller schließlich gibt Julia Schranz als schrille Immobilienmaklerin einen Workshop, der natürlich keine Jobgarantie ist. Heftig.
Umso größer die Enttäuschung im Werk X Petersplatz: „Blackout“mit Sebastian Pass (auch ein BadoraSchauspieler) in der Regie von Peter Pertusini ist kein Stück, sondern ein epigonaler Versuch, zeitgenössisches Theater machen zu wollen.
USA. Es war einmal in Hollywood: Will Smith hatte bei der Oscar-Zeremonie Ende März auf der Bühne den Komiker Chris Rock geschlagen, nachdem dieser einen Witz über Smiths unter Haarausfall leidende Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Diese Ohrfeige wird den Schauspieler noch lange beschäftigen, wie am Freitagabend bekannt wurde. Denn Smith wird nach dem Ohrfeigen-Eklat für zehn Jahre von allen Oscar-Zeremonien ausgeschlossen. Das gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles bekannt, nachdem sich der Academy-Vorstand getroffen hatte, um über Konsequenzen für das gewalttätige Verhalten von Smith zu beraten.
Zuvor war Smith bereits aus der Academy ausgetreten und hatte angekündigt, jede Strafmaßnahme der Organisation zu akzeptieren. Er habe das Vertrauen dieser Institution missbraucht, schrieb er in der Erklärung. Zudem wolle er daran arbeiten sicherzustellen, dass er es niemals wieder zulassen werde, dass Gewalt die Oberhand über die Vernunft gewinne.
Der Schauspieler hatte nach der Ohrfeige gegen Rock die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller für den Film „King Richard“entgegengenommen. Forderungen waren laut geworden, Smith diesen Oscar abzuerkennen. Eine solch harte Strafe hatte aber als nahezu ausgeschlossen gegolten.
Smith ist am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt. Vielleicht bedeutet dieser Vorfall sogar das Ende. Denn drehen will im Augenblick keiner mit ihm, mehrere Projekte des Schauspielers sind auf Eis gelegt. Will Smith wurde in Hollywood zur Persona non grata erklärt.
sein, wo ihr Talent entdeckt werden konnte.
Sie reden hier Künstlerinnen?
Ich rede beispielsweise von Rita Ora und Dua Lipa. Was viele nicht wissen: Diese beiden Pop-Stars kommen auch vom Kosovo. Ihre Eltern sind durch die Kriegswirren in den USA bzw. England gelandet.
von
bestimmten
Wie stehen Sie den beiden, fachlich gesehen, gegenüber?
Ich höre sie auch gerne, weil es mich total interessiert, was an der Musik dieser jungen Frauen, die auf der ganzen Welt so gut ankommen, dran ist. Pop ist eben Pop, die Frauen sind bildhübsch, tolle Performerinnen und singen gut. Ich mag die Stimme von Rita Ora mehr, ich finde sie spannender. Bebe Rexha mag ich ebenso, weil sie selbst komponiert und für andere Lieder schreibt.
Wie ist die derzeitige Dichte an kosovarischstämmigen Stars am Popstar-Himmel zu erklären?
Man darf nicht außer Acht lassen, dass diese Kids nicht am Kosovo, sondern in England und den USA geboren wurden bzw. dort aufwuchsen. Diese Länder haben einfach eine lange Popgeschichte. Und ja, die Mädchen hatten das Glück, im richtigen Moment dort zu sein. Wir sind zwar ein talentiertes Volk, das Talent wird aber aufgrund von mehr Möglichkeiten eher im Ausland erkannt und gefördert.