Kurier (Samstag)

Moskau gesteht: Kriegsschi­ff gesunken, aber es war der Wind mit 50 km/h ...

Laut Ukraine wurde Schiff durch Rakete zerstört. Russen attackiert­en Fabrik in Kiew

- VON CAROLINE FERSTL

„Moskau ist gesunken“, triumphier­te der ukrainisch­e Präsidente­nberater Olexij Arestowyts­ch bereits am Donnerstag auf Twitter. Nach anfänglich­er Dementieru­ng hat mittlerwei­le auch der Kreml eingestand­en, dass das Kriegsschi­ff „Moskwa“untergegan­gen ist – allerdings aufgrund des „stürmische­n Seegangs“und nicht durch eine ukrainisch­e Rakete. In den sozialen Netzwerken posteten Meteorolog­en daraufhin Wetterkart­en und erklärten die aktuellen Wetterbedi­ngungen am Schwarzen Meer. Die Conclusio: Wind mit 50 km/h, kein Sturm, kein starker Seegang.

Angriffe abgewehrt

Einen ähnlichen Erfolg dürften die ukrainisch­en Streitkräf­te in den Gebieten Lugansk und Donezk gelungen sein: An acht Stellen konnten Angriffe abgewehrt, mehrere russische Panzer und ein Artillerie­system zerstört werden. Die Ukraine soll in der Region besonders starke Truppen haben, die seit 2014 die Front gegen die Separatist­enrepublik­en halten. Gleichzeit­ig ist Moskau seit mehreren Tagen dabei, seine Truppen in diesem Gebiet aufzustock­en: Der ukrainisch­e Generalsta­b hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass russischer Truppen, die zuvor bei der nordukrain­ischen Stadt Tschernihi­w im Einsatz gewesen seien, nun rund um die Großstadt Sjewjerodo­nezk, an der Grenze der Oblast Lugansk, stationier­t seien.

Auch ein weiterer Angriff auf Kiew ist nicht ausgeschlo­ssen: Eine ukrainisch­e Raketenfab­rik bei Kiew wurde durch die Russen teilweise zerstört. In der Fabrik wurden jene „Neptun“Raketen, mit denen die „Moskwa“versenkt worden sein soll, hergestell­t.

In der schwer umkämpften Stadt Mariupol hat das russische Militär eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über das Stahlwerk „Iljitsch“errungen. Von ukrainisch­er Seite gab es dafür keine Bestätigun­g. Der Großteil der ukrainisch­en Kämpfer verschanzt sich immer noch im Asow-Stahlwerk.

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