Genuss auf zwei Rädern
Eine Tour durch das Burgenland lohnt sich nicht nur auf sportlicher Ebene. Auch kulinarisch weiß das Bundesland aufzutrumpfen.
SONNENSEITE. Wer viel Sonne will, muss nicht zwangsläufig in den Süden fliegen. Ein Trip ins östlichste Österreich kann den Vitamin-D-Durst auch stillen. Dort lockt nämlich das Burgenland mit seinen 2.000 Sonnenstunden im Jahr. Eine Statistik, die wohl nicht nur Ortsansässige freut, sondern auch die vielen Gäste, unter denen sich in den letzten Jahren auch vermehrt
Radfans befanden. Kein Wunder, erlebte der Sport in der vergangenen Zeit einen wahren Boom in allen Altersklassen.
Ein Trend, der quasi für das Burgenland geschaffen wurde, wie auch Didi Tunkel, Geschäftsführer des Burgenland Tourismus, weiß: „Im Burgenland haben wir den Riesenvorteil, dass man bei uns fast das ganze Jahr Radfahren kann. Wir haben den frühesten Frühling in ganz Österreich. Im Westen wird noch Skigefahren, während wir schon auf dem Fahrrad sitzen. Und: Wir haben extrem viele Möglichkeiten.“
IDYLLE UND ACTION. Obwohl man das Burgenland auf den ersten Blick mit endlosen Weiten und Ebenen in Verbindung bringt, hat es bei genauerer Betrachtung vielmehr zu bieten. Denn die idyllischen Hügel und Wälder laden neben dem Träumen auch zu reichlich Action ein. Ein besonderes Schmankerl für Mountainbike-Fans gibt es noch diesen Juli. Dann sollen voraussichtlich die Burgenland-Trails am Geschriebenstein eröffnen. Auf insgesamt 300 km² finden sich 40 Kilometer Strecke, die sich perfekt für ausgiebige Touren eignen.
IMMER DEN GLEISEN NACH. Wer es gemütlicher mag, wird aber auch auf den restlichen Strecken des riesigen Radwegnetzwerks im Land fündig, die rund um den Neusiedler See oder auch weiter ins Landesinnere führen. Einen Geheimtipp gibt es
gleich von Tunkel selbst: „Einer meiner Favoriten ist die Paradiesroute direkt vor meiner Haustür im Südburgenland. Die knapp 260 Kilometer lange Strecke führt durch drei Naturparke, entlang naturbelassener Naturflüsse, vorbei an idyllischen Weingärten und zu herrlichen Ausblicken. Ich liebe die hügelige Landschaft und die unberührte Natur.“Ein weiterer besonderer Radweg führt entlang stillgelegter Bahngleise. Der ganz neue Bahntrassenradweg, der ebenfalls heuer im Sommer befahrbar sein wird, führt von Oberschützen südlich über Oberwart und schließlich durch Weinberglandschaften, vorbei an den berühmten Kellerstöckln, und einem Naturpark nach Rechnitz. Auf seinem Weg werden Radlerinnen und Radler auf diverse Attraktionen stoßen, die geschichtlich, optisch und auch kulinarisch keine Wünsche offenlassen.
GENUSS. Apropos Kulinarik. Bei so viel körperlicher Ertüchtigung hat man sich auch Pausen verdient. Und wie schade wäre es, nur durch die Rebstöcke zu radeln, aber sich nicht selbst von dem köstlichen Endprodukt zu überzeugen. Genuss darf schließlich nicht auf der Strecke bleiben. Besonders einladend sind dabei die zahlreichen Weingärten und Vinotheken im Land. Hier wird man dann auch gern einmal von den Winzerinnen und Winzern höchst persönlich durch die Weinkeller geführt oder kann sich bei einem gemütlichen Picknick kulinarisch verwöhnen lassen.
Auf etwas Neues können sich heuer Besucherinnen und Besucher freuen. „Künftig werden sogenannte ‘Houses of wine’, die in Gols, Donnerskirchen, Deutschkreutz und am Eisenberg geplant sind, den Gästen den burgenländischen Wein in Theorie und Praxis näherbringen und ein emotionales Erlebnis bieten“, erklärt der Tourismus-Chef.
SEEZEIT. Aber nicht nur in den „Houses of wine“sollen Menschen zusammenkommen. Am Neusiedler See sorgt das „See Opening“von 22. April bis 1. Mai mit einer Reihe von
Veranstaltungen für gute Laune. Einer der großen Höhepunkte wird dann aber Anfang Juni in Mörbisch über die Bühne gehen. Dann mischen in der „Starnacht am Neusiedler See“heimische und internationale Musikstars die Gegend auf.
VIELSEITIG. Ob sportlich auf dem Rad, entspannt in den Weinbergen oder feiernd am See – auch heuer kann man sich von den vielen Facetten des Burgenlands überzeugen lassen. Wer Sonne sucht, etwas erleben, aber sich gleichzeitig auch entspannen will, muss nicht den weiten Weg gen Süden antreten. Immerhin ist das Gute manchmal doch sehr nah.