UN-Generalsekretär reist zu Putin
„Dringende Schritte“zur Herstellung von Frieden nötig; russischer General: „Kämpfen gegen ganze Welt“
Nach rund zwei Monaten Krieg in der Ukraine wird Russlands Präsident Wladimir Putin am kommenden Dienstag UNO-Generalsekretär António Guterres in Moskau empfangen. Guterres werde auch den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag mit.
Zuvor hatte Guterres Briefe an die UNO-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt und gebeten, ihn in den Hauptstädten der Länder zu empfangen. Es müssten „dringende Schritte“zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden. Der UNO-Chef hatte zuletzt mehrmals eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert.
In der Ukraine zeigen unterdessen Drohnenvideos zerstörte ukrainische Stellungen und Bilder toter Soldaten in Schützengräben – die russischen Streitkräfte wollen auch im Internet zeigen, wie verheerend ihre Artillerieschläge an der Donbass-Front wirken.
Die russische Bodenoffensive steht definitiv noch aus. Die Stadt Kramatorsk, die im Oblast Donezk liegt, dürfte aber bald angegriffen werden: Im Norden und Süden stehen russische Truppen bereit, sie trennen nur 130 Kilometer Luftlinie – und eben Kramatorsk.
Ziel: Der Süden
An der Donbass-Front wird der weitere Verlauf des Krieges entschieden, der sich laut dem Vize-Kommandanten des zentralen Militärbezirks Russlands, Rustam Minnekajew, Richtung Südwesten verlagern soll: Nach Erlangen der „vollen Kontrolle über den Donbass und einen Landkorridor zur Halbinsel Krim“könne auch eine „Landverbindung“von der Krim nach Transnistrien geschaffen werden. Minnekajews: „Die Kontrolle über den Süden der Ukraine ist ein weiterer Weg, um nach Transnistrien zu gelangen“, dort würden die russischsprachigen Einwohner diskriminiert.
Auch Russlands Rolle in der Welt analysierte der General: „Allem Anschein nach kämpfen wir jetzt gegen die ganze Welt, wie es während des Großen Vaterländischen Krieges war. Europa, die ganze Welt war gegen uns – und jetzt geht es weiter“, sagte er.