Kurier (Samstag)

ÖBB-Chef zum Krieg: „Können es nicht ändern, aber können helfen“

ÖBB bringen Vertrieben­e in Sicherheit und versuchen Zuversicht zu geben

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Der Krieg in der Ukraine stellt die ÖBB nach den beiden anspruchsv­ollen Pandemieja­hren vor die nächste Ausnahmesi­tuation. „Es ist Krieg in Europa. Das können wir nicht ändern, aber wir können helfen“, sagt ÖBB-Vorstandsv­orsitzende­r Andreas Matthä bei der heurigen Bilanzpres­sekonferen­z. 130.000 Vertrieben­e haben die ÖBB laut Matthä mit ihren Zügen in Sicherheit gebracht und am Hauptbahnh­of Wien willkommen geheißen, vielleicht auch ein bisschen Zuversicht gegeben. „Wir bieten den Menschen, die neuen Halt suchen, auch Jobs an“, sagt Matthä. Immerhin habe man bereits eine Handvoll im IT-Bereich untergebra­cht.

Die Bahn selbst hat sich von den schwierige­n CoronaJahr­en mittlerwei­le halbwegs erholt. Der Fernverkeh­r hat wieder das Niveau von 2019 erreicht, der Nahverkehr noch nicht ganz. „Das Homeoffice wirkt hier noch stark nach“, sagt Matthä. Im Güterverke­hr ist das Unternehme­n noch zehn Prozent unter dem Vor-CoronaNive­au. Im zweiten Coronajahr 2021 transporti­erte die Bahn mit 323 Millionen zwar mehr Fahrgäste als 2020, aber deutlich weniger als 2019 (477 Millionen).

Das operative Ergebnis (EBT) lag dank Corona-Hilfspaket­en in Höhe von 150 Millionen Euro mit 170 Millionen über dem Wert von 2019 mit 169 Millionen Euro.

Trotz unsicherer Zeiten steht der Fahrplan für die kommenden Jahre bei den ÖBB bereits fest. Bis 2027 sollen 28 Milliarden Euro in den Bahnausbau, die Digitalisi­erung und die Modernisie­rung der Flotte investiert werden.

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