„Die Bäuerinnen sind selbstbewusster geworden“Irene Neumann-Hartberger.
Die neue Rolle der Frauen in der Landwirtschaft
800 Bäuerinnen bei einer Tagung in der Pyramide in Vösendorf war ein starkes Zeichen. Nicht nur dafür, dass diese ARGE innerhalb der Landwirtschaft nicht mehr übersehen werden kann. Es war auch die Demonstration des neuen Selbstbewusstseins der Frauen im ländlichen Bereich. Der Stellenwert der Tagung wurde auch durch die Anwesenheit von drei Mitgliedern der Bundesregierung unterstrichen.
Das bestätigte auch die Niederösterreicherin Irene Neumann-Hartberger bei einem KURIER-Interview auf
SchauTv. Sie ist seit 2021 Bundesbäurin und sitzt für die ÖVP im Nationalrat. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass die Bäuerinnen selbstbewusster geworden sind. Das habe auch jene Umfrage ergeben, die in regelmäßigen Abständen unter den Bäuerinnen gemacht wird.
Irene Neumann-Hartberger: „Seit 1976 gibt es im zehnjährigen Rhythmus diese Bäuerinnenstudie, bei der Frauen im ländlichen Raum zu ihrer Lebenssituation befragt werden.“Was in der jüngsten Erhebung deutlich geworden ist: das Bildungsniveau ist stark angestiegen. „Wir hatten zum Beispiel 1996 bei der Studie, bezogen auf Matura oder Hochschule, einen Bäuerinnen-Bildungsgrad von 4 Prozent. Bei der jüngsten Studie waren es bereits 34 Prozent. Ich denke, das zeigt, dass Frauen in den landwirtschaftlichen Betrieben eine hohe Schulbildung haben, bis hin zu Studienabschlüssen“, sagt die Bundesbäuerin
Partnerschaftlich
Dennoch dominieren in den Vertretungen die Männer, vor allem in den Landwirtschaftskammern. Irene NeumannHartberger ist allerdings überzeugt, dass sich auch da einiges ändern wird. „Auch da haben wir einen Schwerpunkt gesetzt, als 2017 mit den Präsidenten der Landwirtschaftskammern eine Charta für eine partnerschaftliche Interessensvertretung unterschrieben wurde. Da geht es darum, auf Augenhöhe partnerschaftlich daran zu arbeiten, mehr Frauen in politische Funktionen, in agrarische Gremien zu bekommen.“Auf der einen Seite gehe es darum, den Bäuerinnen das Rüstzeug für solche Funktionen mitzugeben. Auf der anderen Seite müsse den Männern klar gemacht werden, dass für jede Frau in den Gremien „ein Mann gehen muss“. Bundesbäuerin NeumannHartberger
verweist auf den Präsidenten der Landwirtschaftskammern, Josef Moosbrugger, der bei der Tagung in Vösendorf aufgetreten war. „Der Präsident hat dort deutlich gesagt, dass wir mehr Frauen in den verschiedenen Funktionen brauchen.“