Studie: Rasse hat kaum Einfluss auf Hunde-Verhalten
Hunde-Experte sieht Ergebnisse kritisch
Erziehungsfehler. Verspielt, gelehrig oder wachsam. Einer aktuellen Studie zufolge sind Verhaltensweisen zwar erblich, aber die Unterschiede zwischen einzelnen Hunden wären meist größer als die zwischen einzelnen Rassen, berichten Forscher von der University of Massachusetts. Die Rasse allein erkläre demnach nur neun Prozent der Unterschiede im Verhalten von Hunden.
Wer nun denkt, es sei egal, ob man sich einen belgischen Schäfer (Malinois) oder einen Pomsky zulegt, ist laut Hunde-Experte Georg Resch auf dem Holzweg. Vergleicht man Hunde mit Autos, so wäre etwa der Malinois ein Formel-1-Wagen: „Das sind typische Polizeihunde, sie sind leistungsstark und arbeiten Tag und Nacht“, sagt Resch. Für neue Hundehalter ist diese Rasse nur sehr schwer zu führen.
Letztlich müsse jeder Hundehalter lernen, die Führung zu übernehmen, und zwar in jeder Situation. Andernfalls wäre der Vierbeiner überfordert und könne zur Gefahr für die Umwelt werden. Ein idealer Anfänger und Familienhund wäre hingegen ein Pomsky (Mischung aus Zwergspitz und Husky), vergleichbar mit einem Skoda 80 PS. Wenn man bei dieser Rasse Erziehungsfehler macht, ist das zwar für den Hund selbst eine große Belastung, dennoch würde er im Normalfall nicht zur Gefahr für sein Umfeld werden.
Ein American Stafford Terrier hingegen ist im Alltag ein Skoda 80 PS und kann bei falscher Führung zum Formel-1-Wagen werden. Diese Rasse stammt vom Pit Bull ab und neigt dazu, auf Artgenossen loszugehen. Diese Hunde sollten bereits als Welpen in positiver Weise mit Vierbeinern sozialisiert werden. Sonst könnte der in seinem Grundwesen liebe und freundliche Hund ohne Vorwarnung zum Hundemörder werden.
Grundsätzlich sagt Resch, „Kein Hund kommt böse zur Welt.“Es wäre aber essenziell wichtig, schon mit Welpen zu trainieren. Um den richtigen Hund zu finden, kann man im Internet einen Charaktertest machen.