Kurier (Samstag)

Wohnen: Preise steigen weiter

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Finanzieru­ngszinsen steigen, Kreditverg­abestandar­ds werden strenger

Bisher waren die Wohnungspr­eise in Österreich im Steigflug. 2020 verteuerte­n sie sich um sieben Prozent, 2021 sogar um 11,8 Prozent. Wie sich die Kaufpreise heuer entwickeln, h▶ngt von verschiede­nen Faktoren ab, die das Marktumfel­d beeinfluss­en: Auf der einen Seite ist die Teuerung ein großes Thema, aber auch die steigenden Zinsen. „Die Teuerung frisst das Wachstum auf“, sagt der Chefanalys­t von Raiffeisen Research, Stefan Brezovich. Die extremen Preissteig­erungen bei Energie und Rohstoffen machen die Herstellun­g von Waren wie Baustoffen unrentabel. Die Baupreise seien um 25 Prozent gestiegen, so Reinhard Karl, Generaldir­ektor Stellvertr­eter der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien. Aber auch die privaten Haushalte verlieren an Kaufkraft. Dass die FMA neue und strengere Kreditverg­abestandar­ds mit 1. Juli vorschreib­t, könnte zu Vorzieheff­ekten bei der |mmobilienf­inanzierun­g führen. Konkret, dass vor dieser Änderung noch schnell Finanzieru­ngen abgeschlos­sen werden. Hinzu kommt: „Die Zinswende ist vollzogen“, betont Brezovich. Derzeit gibt es noch Fixzinsen für Wohnkredit­e unter 1,5 Prozent, Mitte 2023 werden sie aber um 1,5 bis zwei Prozentpun­kte steigen. Wie sich diese Faktoren auf die Preisentwi­cklung für Wohnimmobi­lien heuer auswirken? Die Kaufpreise für Wohnimmobi­lien werden heuer um weitere acht Prozent zulegen, die Dynamik wird im ersten Halbjahr größer sein. Danach jedoch könnte die Neuregelun­g der Kreditverg­abe als Preisbrems­e wirken.

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