Immer mehr Baufirmen, Transporteure und Handelsunternehmen schlittern in die Pleite
In 40 Prozent der Fälle gibt es mangels Vermögens kein Verfahren
Schieflage. Die aktuelle Insolvenzstatistik verheißt nichts Gutes. Laut Creditreform sind die Firmenpleiten im ersten Quartal 2022 um 111 Prozent gestiegen, im Gastro- und Hotelleriebereich um 132 Prozent und in der Sparte Verkehr- und Nachrichtenübermittlung sogar um 156 Prozent. Die meisten Pleiten mit 192 Fällen gibt es im Bauwesen, gefolgt vom Handel mit 178 Fällen. Besonders schlimm ist, dass bei 40 Prozent aller Insolvenzen (444 Fälle) kein Verfahren eröffnet wird. Das ist ein Plus von 150 Prozent.
„In diesen Fällen ist so wenig Geld vorhanden, dass das Verfahren nicht abgewickelt werden kann. Die Gläubiger fallen um 100 Prozent ihrer Forderung um“, sagt Creditreform-Experte Gerhard Weinhofer. Er meint, dass bei vielen dieser Firmen mit Auslaufen der CoronaHilfen die Schieflage nicht mehr zu verhindern war. „Auch die Steigerung der Baupleiten um fast 50 Prozent ist beachtlich, weil sich der Bau vor und während der Krise als sehr stabil erwiesen hat“, sagt Weinhofer. „Hier dürften sich aufgrund der steigenden Preise immer weniger Leute ein Haus leisten können. Durch die steigenden Materialpreise verringerte sich die schon ohnehin geringe Marge der Baufirmen.“
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