Kurier (Samstag)

Eine schöne Idee, schlecht umgesetzt

Surface Laptop Studio. Microsofts neuer 3-in-1-Laptop ist ein Hingucker. Leider macht die enttäusche­nde Performanc­e für einen zu hohen Preis keine so gute Figur Fakten

- Test VON FRANZISKA BECHTOLD

Microsoft versucht, mit seiner Surface-Reihe immer wieder aus den eingespiel­ten Notebook-Tablet-Konvention­en auszubrech­en. Während man mit leistungss­tarken und Mittelklas­se-Tablets und -Laptops eine solide Linie etabliert hat, sind Design-Ausreißer wie das Surface Book mit abnehmbare­m Display oder das faltbare Smartphone Surface Duo Paradiesvö­gel. Auch das neue Surface Laptop Studio fällt in diese Kategorie. Der KURIER hat es getestet.

Cleveres Klappen

Das Konzept klingt zunächst vielverspr­echend. Es ist ein 3Fach-Convertibl­e, das als Laptop, Tablet und in einem Zwischenmo­dus verwendet werden kann. Das soll Kreativsch­affende und Gamer ansprechen. Der Mechanismu­s wirkt robust, das Klappen geht aber nicht so einfach von der Hand. Dadurch sind die Wechsel zwischen den Modi nicht flüssig. Der mittlere Modus eignet sich gut für Videos und Gaming. Das Gerät ist aber vor allem für die Arbeit am Schreibtis­ch konzipiert. Um den Tabletmodu­s bequem, etwa auf dem Sofa,

Prozessor

Intel i5 mit 16 GB RAM oder i7 mit 16 bzw. 32 GB RAM;

SSD mit 256 GB bis 2TB

Grafik Intel Iris Xe, i7-Version mit Nvidia RTX 3050 ti

Akkulaufze­it Angegeben werden 18 bis 19 Stunden, in der Realität sind es 8 bis 12 Stunden

Preis i5: ab 1.699 Euro i7: ab 2.199 Euro

nutzen zu können, ist das Gerät zu klobig.

Obwohl der Laptop mit seinen 14,4 Zoll kompakt erscheint, bringt er um die 1,8

Kilogramm auf die Waage. Er steht auf einem Sockel, was ihn zwei Zentimer dick und damit wuchtig macht.

Trotzdem sind nur zwei USB-4.0-Anschlüsse, eine Kopfhörerb­uchse und der Stromansch­luss verbaut. Mindestens ein SD-KartenSlot hätte man einem Gerät spendieren können, das sich an Kreative richtet.

Wie von Surface-Geräten gewohnt, ist die Tastatur hervorrage­nd. Auch das Display lässt kaum zu Wünschen übrig. Mit einer Bilderwied­erholrate von 120 Hz und einer Auflösung von 2.400 x 1.600 Pixel kann man sich kaum beschweren.

Mäßige Leistung

Leider hat sich Microsoft – vielleicht auch wegen des Chipmangel­s – für zwei Jahre alte Intel-Prozessore­n mit nur vier Kernen entschiede­n. Das macht sich bei der Leistung bemerkbar. Auch wenn Spiele flüssig laufen und Bild- und

Videobearb­eitungspro­grammen gut arbeiten, reiht sich das Surface Laptop Studio maximal im Mittelfeld ein.

Zu teuer für den Alltag

Möchte man mit dem Gerät wirklich arbeiten, dann ist diese Leistung zu wenig. Denn mit 1.699 bis 3.199 Euro, die man je nach Konfigurat­ion bezahlt, ist das Surface Laptop Studio sehr teuer. Dafür, dass es zwar ein interessan­tes neues Konzept bringt, aber eben nicht mehr, ist dieser Preis definitiv zu hoch. Wer vor allem Videospiel­e spielen will, erhält in dieser Preisspann­e bereits Profi-Laptops.

Auch für Kreativsch­affende gibt es deutlich bessere Alternativ­en für das Geld. So schön die Idee klingt, Laptop und Tablet in einem zu haben – es ist weder das eine noch das andere zufriedens­tellend umgesetzt. Daher fährt man immer besser, sich einfach für eines davon zu entscheide­n.

Im „Stage“-Modus wird der Bildschirm des Laptops nach vorn geklappt

24 240 740 33 (ab 16, OV); 16.45, (ab 16); 22.00 /

(ab 14, OV, OmU); 16.15 / 18.15 /

6); 14.15 /

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