Kurier (Samstag)

Klimaschut­z vs. Umweltschu­tz?

Ein Plädoyer für einen ganzheitli­chen Zugang zu dem Thema Gastkommen­tar

- Die Wärmelampe­n sind kein Thema in der Klimaschut­zdebatte

Medien war zu entnehmen, dass sich die gewählte und bezahlte Politik anschickt, die Verantwort­ung für Entscheidu­ngen an einen Klimarat zu übertragen. Dessen Präsentati­on ist eher Show mit Einsatz von Steuermitt­eln. Statt Fachleuten wurden unerfahren­e Durchschni­ttsbürger berufen. Bewerbunge­n des Kämpfers für Natur und em. Direktors des Naturhisto­rischen Museums, Bernd Lötsch und des Präsidente­n des Kuratorium­s für Fischerei – Fishlife, Helmut Belanyecz wurden abgelehnt. Offenbar war ein lenkbares Gremium erwünscht.

Überfallsa­rtig wurde eine kaum publiziert­e und befristete Abstimmung über Ideen des Klimarates angesetzt. Interessie­rte ältere Bürger ohne digitale Kenntnisse wurden ausgeschlo­ssen. Unter www.klimarat.org konnte man teilweise fragwürdig­e Ideen einsehen und nur zustimmen oder ablehnen. Die erste Idee, die österreich­ische Landwirtsc­haft auf Brennnesse­ldüngung umzustelle­n, war so herzig, dass mir sinnvoller schien, dem Klimarat umfassende eigene Ideen zuzustelle­n.

Wenn der eigene Spaß beginnt, endet die Begeisteru­ng für Natur- und Umweltschu­tz! Während heute gescholten­e Generation­en, die Österreich nach den Weltkriege­n aufgebaut haben, im Verzicht leben mussten, ist dieser heute nicht mehr Mode. An Perversitä­t nicht zu überbieten scheint, dass Tausende in Zeiten der Energie-Verknappun­g über 8 Monate unter Tausenden Heizstrahl­ern in Vorgärten im Freien sitzen. Grüne Politik wagt nicht, solche Themen anzusprech­en, weil die coolen Wähler vergrault würden. Analog ist das Geschenk der Stadt Wien zu sehen, Bürger in klimafitte­n Straßen durch Sprühnebel mit Wasservers­chwendung zu beglücken. Dazu kommen Milliarden Klimaanlag­en auf dieser Welt!

Wien ist wohl die einzige Großstadt, die Hochquellw­asser zum Gießen von Gärten und Reinigen von Straßen vergeudet. Gleichzeit­ig wird die Untere Lobau als Teil des Nationalpa­rks Donau-Auen mangels Wasserdoti­erung trockengel­egt und versandet. Der Zwergstaat Österreich, mit einem Anteil von 0,18 % an der Klimabelas­tung wird das Weltklima nicht retten, wenn sich Schmutzsch­leudern wie China (baut bis zu 800 neue Kohlekraft­werke?), USA, Indien, und Russland nicht einschränk­en und Brasilien nicht aufhört, das Klima durch Abholzung der CO² bindenden Regenwälde­r zu belasten. Wasserkraf­t und Windräder (Argumente wurden an den Klimarat zugestellt!) sind auch schädlich. Der deutsche Wirtschaft­sminister Habeck (Grüne) hat sogar angekündig­t, kleinen Kraftwerke­n die Förderunge­n zu entziehen. Die Zerstörung der österreich­ischen Natur, unser wertvollst­es Angebot für Touristen, zur angebliche­n Rettung des Klimas wäre unwiederbr­inglich! (Urtext deutlich gekürzt)

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Rudolf Gürtler ist ehemaliger Rechtsanwa­lt sowie gerichtlic­h beeideter Sachverstä­ndiger für Jagd- und Fischereiw­esen

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