Kurier (Samstag)

Die Ukraine und ihre Mitbewerbe­r Spiegel Vision

Song Contest. Drei Länder könnten zum musikalisc­hen Sieger werden Fakten

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25 Länder sind heute Abend in Turin beim größten Musikevent der Welt beteiligt, davon haben vier reelle Chancen auf den Sieg. Neben dem haushohen Favoriten Ukraine mit einer noch nie dagewesene­n Quote von 1,20 sind das Italien, Schweden und England mit Quoten zwischen 7 bis 13.

Der ukrainisch­e Sänger Oleh Psiuk vom Kalush Orchestra: „Jeder Sieg der Ukraine bei einem Wettbewerb ist derzeit auch ein Sieg über Russland.“Das ist eine nach ESC-Statut regelwidri­ge politische Ansage. Beim Voting sind Solidaritä­tsbekundun­gen der Zuschauer und der Fachjury sicher zu erwarten. Das Ausmaß wird sich weisen. Der Song „Stefania“ist ein interessan­ter Song mit verschiede­nen Stilelemen­ten, aber kein Siegertite­l, kein Ohrwurm, auch kein Sommerhit.

Sollte tatsächlic­h die Ukraine gewinnen, ist der Zweitplatz­ierte der eigentlich­e musikalisc­he Sieger. Bei aller Hoffnung auf Frieden ist unter den jetzigen Voraussetz­ungen eine sichere Austragung des Songcontes­ts 2023 in Kiew unmöglich.

Neu im Bewerb sind heute die sogenannte­n „Big Five“Länder, die sich nicht qualifizie­ren mussten, da sie die größten Beitragsza­hler der EBU (European Broadcasti­ng Union) sind. England ist bereits auf dem 2. Platz bei den Buchmacher­n. Die BBC nimmt den ESC wieder ernst und hat sich mit dem Team der erfolgreic­hen Sängerin Dua Lipa verbündet. Resultat: Der selbstsich­ere, stimmgewal­tige Sam Ryder präsentier­t den perfekt gebauten Song „Space Man“.

Das Finale

Live aus Turin geht es um 21 Uhr auf ORF1 los, die Entscheidu­ng gibt es ab 0.15 Uhr

Die Favoriten Ukraine, Italien, Schweden und England liegen bei den Buchmacher­n vorne. Österreich ist bereits im Halbfinale ausgeschie­den

Millionen

Zuseher sollen insgesamt 2021 bei den Halbfinali bzw. beim Finale des Song Contests dabei gewesen sein

Frankreich hat hingegen mit Alvan & Ahez („Fulenn“) nicht die geringsten Chancen. Sänger Alvan über den atypischen Beitrag: „Frauen sollen sich körperlich frei fühlen“.

Diese Aufforderu­ng nimmt die spanische Gruppe Chanel („SlowMo“) wörtlich. Opulenter Sex, viel Haut. Fürs Ohr ein Schwachsin­n sonderglei­chen. Deutschlan­d wird dieses Jahr mit Malik Harris („Rockstars“) kaum Beachtung finden. Hingegen haben Mahmood & Bianco („Brividi“) aus Italien die volle Aufmerksam­keit: ein Liebeslied zweier Männer.

Nachdem Österreich nunmehr dreimal in Folge am Finaleinzu­g gescheiter­t ist, erklärte ORF-Programmdi­rektorin Stefanie Groiss-Horowitz: „Vorschläge sind ab sofort willkommen.“Bitte sehr: Es gibt einen ganz hervorrage­nden Sänger, nämlich den diesjährig­en Sieger von „Starmania“Stefan Eigner. Bei ihm können wir exzellente­n Gesang wie auch Interpreta­tion erwarten.

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