In Elons Schule
Durch die Debatte um den Twitter-Kauf (siehe auch Seite 9) befeuert, spülte mir Netflix eine Doku über den Milliardär Elon Musk auf den Schirm. Die Sendung mit dem Untertitel „The Real-Life Iron Man“stammt allerdings von 2018 und folgt ganz dem Muster jener Silicon-ValleyEvangelien, in denen Unternehmer als Messias auftreten. Zu Musks Kindheit in Südafrika kommen nur Ex-Schulkollegen und eine Lehrerin zu Wort, die seine Schlauheit in Technikdingen hervorkehren. Wie anders klingt da ein New York Times-Artikel vom 5. Mai 2022: Er betont, dass zu Musks Schulzeit Apartheid herrschte und der spätere Milliardär als weißes Mittelstandskind abgeschirmt von Spannungen inmitten von Regierungspropaganda aufwuchs. Rassistische Ideen konnten Musk nicht nachgewiesen werden. Dass sein Begriff der „freien Rede“nicht alle zu gleichen Teilen berücksichtigt, darf man aber vermuten. michael.huber@kurier.at / Twitter: @michuvienna